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#116 – Transportkrise 2024 – Auswirkungen auf Preise und Alternativen für Amazon Händler

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Stellen Sie sich vor, Ihre Lieferung umrundet das Kap der Guten Hoffnung, weil der Suezkanal blockiert ist – wie beeinflusst das Ihre Frachtkosten? Konimilitz von Unicon Logistics gewährt uns in einem fesselnden Dialog tiefe Einblicke in die direkten Konsequenzen geopolitischer Ereignisse auf die internationale Schifffahrt. Zusammen entwirren wir das Netz komplexer Herausforderungen, die von der aktuellen Lage in Europa bis hin zu den Spannungen im Roten Meer reichen. Dabei werden nicht nur betroffene Regionen und Routenänderungen beleuchtet, sondern auch vitale Strategien für Händler auf Amazon aufgezeigt, um trotz widriger Umstände effiziente Lieferketten zu erhalten.

Die Uhr tickt unerbittlich, wenn es um Lieferketten und die Reaktion auf Konflikte geht. Während Konimilitz und ich die zunehmend angespannte geopolitische Lage diskutieren, wird klar, wie verletzlich unsere globalen Versorgungsnetze tatsächlich sind. Ein Augenmerk legen wir auf die vorausschauende Planung und die Kollaboration mit Herstellern sowie Logistikern, um Unsicherheiten zu minimieren. Nicht zu vergessen sind die Herausforderungen in Dubai, wo Überkapazitäten die Häfen und Flughäfen belasten und innovative Lösungen gefordert sind.

Zum Abschluss öffnen wir das Fenster zur dynamischen Welt der Logistik in der Türkei. Die Beliebtheit türkischer Produkte und die geografische Lage bieten spannende Chancen für E-Commerce-Händler, bringen jedoch auch ihre Tücken mit sich. Wir tauchen ein in die Welt innovativer Plattformen wie Trend-Yoll und diskutieren die steigenden Logistikkosten, die Importeure vor neue Herausforderungen stellen. Konimilitz teilt dabei wertvolle Tipps, wie eine strategische Partnerschaft mit Logistikunternehmen den Importerfolg sichern kann – ein Muss für jeden Händler, der den Anforderungen des Marktes gerecht werden will.

In Folge 116 des Serious Sellers Podcast auf Deutsch, Marcus und Conny diskutiéren

  • 00:00 Auswirkungen Des Suiz-Kanals Auf Frachtkosten
  • 08:11 Herausforderungen Mit Lieferketten Und Konflikten
  • 21:45 Logistiktrends in Der Türkei
  • 26:00 Veranstaltungen Und Kontaktdetails

Transkript

Marcus Mokros:

Wer in den letzten Wochen die Zeitungen gelesen hat, kommt nicht um diese Nachrichten vorbei, dass wichtige Passagen für Handelsschiffe gesperrt sind, dass Containerschiffe große Umwege machen müssen und dass die Frachtkosten deswegen steigen. Dinge, die wir, amazon hin und her, gar nicht hören wollen. und darüber unterhalte ich mich heute mit Konimilitz von Unicon Logistics. Sie verrät uns, welche Regionen es genau betrifft, welche Auswirkungen es auf Frachtraten und Lieferzeiten gibt und was denn vielleicht Alternativen dazu sind. Und hallo, liebe Zürer, willkommen zu einem neuen Episode mit einem bekannten Gesicht Hi Conny, wie geht’s dir?

Conny:

Hallo Markus. Vielen Dank, dass ich dabei sein darf und darf. Ich freue mich, mal wieder dabei sein zu dürfen. Mir geht’s gut. Chai Di ist nur hier, lässt immer so ein bisschen Zeit für Entspannung, und es ist im Moment gerade nicht viel los, deswegen alles gut.

Marcus Mokros:

Schön, da hat mir auch mal ganz entspannt. für die wenigen, die dich nicht kennen, aus der Amazon Szene Sag doch mal kurz, wer du bist.

Conny:

Ich bin Konimilitz, ich glaube einfach nur bekannt unter Koni in der ganzen Szene. Ich mache den Vertrieb bei Unicon Logistics. Wir sind ein Pre-FBA Logistiker der ersten Stunde und haben unsere Lega hier in Bremen. Da sind wir auch mit unserem Büro. Wir machen vornehmlich den Import für Amazon-Zeller mit jedem Verkehrsträger und mit jedem Service, den der Amazon-Zeller eigentlich braucht.

Marcus Mokros:

Okay, gut, dann sind wir alle hier im gleichen Boot. Das letzte Mal, als wir uns gesprochen haben also wir persönlich, da das ja schon eine Zeit vorher da war gerade so die ganze Pandemie am Abklingen und dieses Schiff, was im Zoos-Kanal quer stand, das hatte gerade noch Auswirkungen. Aber jetzt, wo wir uns sehen, kannst du mir hoffentlich sagen, alles ist wieder gut und die Preise gehen ordentlich nach unten.

Conny:

Ich habe das vorhin gerade auch nochmal wieder resümiert und habe gedacht ja genau, wir hatten die Pandemie, das war das Thema, es war given lag quer, und irgendwie hatten wir gedacht, es kann eigentlich nicht schlimmer kommen. Und nun haben wir plötzlich einen Krieg in Europa, der unsere Diaketten ganz stark beeinflusst.

Marcus Mokros:

Ja, also man liest es ja praktisch auch in den Zeitungen jeden Tag irgendeine neue Schlagzeile, dass irgendwelche Schiffe angegriffen werden oder sonst welche Routen fahren müssen. Ja, erzähl doch mal, wie kriegst du es so mit?

Conny:

Also, wir kriegen das Hautnah mit, weil unsere gebuchten Container auf den Schiffen fahren, die eben nicht mehr durch den Suiz-Kanal fahren können, durch das rote Meer. Das bedingt dadurch, dass die Houtti-Rebellen mit Drohnen schiffen, die Schiffe angreifen. Es wurde in der Vergangenheit nochmal von Merz, glaube ich, versucht, dann doch mit einem Militärkonvoist dort durchzufahren, aber das war, glaube ich, die Merz-Kang-Jau, und die wurde dennoch angegriffen mit Bomben aus einer Drohne, und da haben also alle Redereien jetzt beschlossen, sie fahren komplett ums Caphorn rum. Das ist natürlich. Caphorn sagt einem immer ganz was ist so eine gefährliche Gegend? das ist es auch tatsächlich.

Conny:

Deswegen sind die Transi-Zeiten natürlich nicht nur bedingt durch den längeren Weg, sondern auch manchmal durch Schwerwetter ein bisschen länger, und da geht eigentlich kein Weg mehr dran vorbei. Es wird jetzt erstmal auf lange Sicht nicht mehr so sein, dass der Suiz-Kanal befahren werden kann, und den Redereien, den kommt es, glaube ich, so ein bisschen zu guter. Gerade können die Raten erhöhen Das haben sie auch kräftig gemacht, als das erst mal passiert war Und dann können sie mehr Schiffe natürlich auch einsetzen, weil durch den längeren Weg ist der Loop länger, dann müssen sie mehrere Schiffe dazu nehmen. Das heißt, sie haben wieder einen Grund, die Raten zu erhöhen und natürlich auch mehr Schiffe zu beschäftigen.

Marcus Mokros:

Was würdest du sagen? die Containerpreise aktuell, so im Vergleich zu vor ein paar Monaten?

Conny:

Deutlich höher, aber auch schon wieder gefallen. Also, als das aktuell passiert war Anfang Januar war das, meine ich, da waren wir bei gut, okay, wir haben immer noch Chinese New Year vor uns gehabt. Wir hatten Ende des Jahres, da ist es tendenziell immer so ein bisschen höher, aber die sind deutlich gestiegen, also teils bis zu 100 Prozent, aber jetzt sind sie auch ein bisschen wieder runter. Ich habe gerade heutetag es aktuell wieder gehört also Chinese New Year, die Raten werden momentan nicht gemacht, weil die auch die Schnee sind, schon irgendwie, wie gesagt, sind ja im Urlaub. Aber man hört so ein bisschen, dass nach Chinese New Year das wieder so ein bisschen runtergehen soll, und auch wird es nicht auf dem Niveau sein, woher wir kommen. Das wird sich also in so ein Mittelding einpendeln.

Marcus Mokros:

Also, dafür muss der Kanal einfach erstmal wieder sicher befahrbar sein.

Conny:

Ja, Und bedingt ist das so. Wenn ein Schiff jetzt durch den So-is-Kanal fahren würde und sich entscheiden würde, okay, heute ist vielleicht ganz ruhig, dann hätte man auch immer noch das Problem, dass das Schiff, die Ware und, wenn es eine Havarie gibt, nicht versichert ist. Das heißt, da müsste man sowieso also viele Seller fragen mich Mensch fährt nicht, doch noch mal einer eben kurz flitzt dadurch während der Nacht. Sicherlich würde der Kapitän also, die letzte Entscheidung war der Kapitän aber dann bedeutet das für die Seller Achtung, die Ware ist nicht versichert. Und wenn da was passiert eben auch mit der Ever-Given wenn eine Havarie passiert durch Bombenbeschuss oder sonst irgendwas, muss der Seller dafür zahlen. Das ist vielen gar nicht klar, aber diese Transportversicherung ist eben nicht nur für irgendwelche Schäden an der Ware, sondern vor allem, dass man beteiligt ist an einer Havarie, egal wie viel, wenn man Ware auf diesem Schiff hat, dann muss man eben mit bezahlen, und das sind keine kleinen Beträge.

Marcus Mokros:

Das wäre natürlich eine Schocknachricht, wenn man denkt, man hat eine Transportversicherung und wird dann hinterher das Gegenteil.

Conny:

Also deswegen ist es immer wichtig, eine Transportversicherung abzuschließen, wenn es eben auch normal läuft, weil es kann natürlich auch bei den normalen Routen was passieren. Das Thema ist vielen gar nicht bewusst, dass sie eben eben auch das Schiff mitversichern.

Marcus Mokros:

Und jetzt mal die Mehrkosten abgesehen. Was für ein zeitlicher Unterschied ist es denn jetzt, wenn ich ein Container aus China haben möchte?

Conny:

Also, es sind schon 10 Tage Unterschied, die man einrechnen muss. Wir als Unikoden bieten jetzt ja nur zwei Servisse an. Es gibt einmal den A-Service. Das bedeutet, dass das Schiff zum einen nicht so viele Hefen anfährt, in China dadurch schneller ist, aber auch mit Priorität gebucht werden kann, und der braucht 39 Tage. Von den Mainports, so Shenzhening Shanghai sind es 39.

Marcus Mokros:

Tage der ganz normale.

Conny:

B-Service, der ganze normale Seefahrtbereich, der läuft schon mittlerweile 50 Tage. Also das ist schon ein Unterschied. Das muss man ganz klar sagen, und ich glaube, auch das ist ganz wichtig, dass die Seller da hingucken, was das für ihre Ware bedeutet. Also, wenn man vielleicht auf Out of Stock geht und sagt sich okay, ich spare das Geld, ich nehme die mit dem B-Service bitte mit einbrechen, das sind 50 Tage, die die Ware rein auf dem Wasser ist, dann ist sie noch nicht abgeladen oder noch nicht aufgeladen. Da muss man auch noch ein paar Tage dazu rechnen. Also das sollte man schon irgendwo im Blick behalten, dass es jetzt deutlich länger dauert als vorher, und man kann das Schiff natürlich auch als Lagerfläche nutzen. Also es ist nicht alles immer schlecht, sondern das ist ja auch gut, wenn man eben keine Eile hat. Dann sagt man sich okay, 10 Tage mehr Lager, freie Zeit. So kann man es ja auch sehen, und es ist nur eben eine Kalkulationsfrage, wenn ich mein Produkt eben kostentechnisch abchecke. Das kann man eben auch so sehen.

Marcus Mokros:

Wahrscheinlich. In der Realität hat es immer jeder eilig. Ich kenne keinen Händler, der sagt, es ist nicht so eilig mit der Lieferung. Wahrscheinlich ist es bei jedem, dass die Leute so bis zum also genau Plan, für bis wann reicht meine Ware, und dann auch erst bestellen, das dann wirklich sein muss, zumindest die Masse. Wahrscheinlich gibt es auch den einen oder anderen, der gerne bevorrat hat.

Conny:

Also, ich bin ja schon ganz lange jetzt in der Amazon-Zellerwelt unterwegs und predige das seit meinem ersten Tag, wo ich mit den Zellern zusammenarbeiten darf, und ich habe in einigen Köpfe schon erreicht, dass nämlich genau das passiert, was ich immer sage nutzt dieses Schiff auch als Lagerplatz, und deswegen ist der B-Service doch bei manchen Produkten macht das einfach Sinn, und da haben wir, es ist wirklich durchwachsen und natürlich klar jetzt auch vor irgendwelchen Chinese-Nürjier-Geschichten oder eben anderen Feiertagen oder irgendwelchen Aktionestagen auf Amazon da werden dann alle ganz hektisch und sagen okay, arschwerfer ist natürlich sofort aber es passt auch zu anderen Produkten der B-Service.

Marcus Mokros:

Okay, das muss man so immer mal durchrechnen und vor allen Dingen lange im Voraus planen anfangen. Kann man das auch machen?

Conny:

Und das muss man natürlich an allen Seiten machen. Man muss das auch mit dem Hersteller planen, denn der muss das ja produzieren und muss dann im besten Fall den Logistiker vor Ort eigentlich auch schon fuhlen genug Bescheid sagen Nächste Woche Donnerstag ist die Ware fertig, dass man eben schon mal Plätze buchen kann, wenn es der Arsferis sein soll. Wie gesagt, das wird mit Priorität gebucht.

Marcus Mokros:

Und was denn so deine Einschätzung vom Konflikt überhaupt? wenn sich jetzt Israel mit den Gaza-Streifen und wenn da alles involviert ist, plötzlich einigen sollte und da plötzlich ruhig wird, ist das auch eine gute Nachricht für den Suess-Kanal, oder ist das einfach ein neuer Konflikt mit diesen Hutti-Rebellen, der da losgetreten wird?

Conny:

Ich betrachte das ganz sicher als ein neuer Konflikt. Ich glaube, israel und der Gaza-Streifen hat da erstmal so hat vielleicht den Anschluss gegeben zu sagen okay, wir können jetzt hier alle mal irgendwie wie verrückt spielen. Aber ich betrachte das differenziert. Ich glaube nicht, dass, wenn die sich einigen, dass die Hutti-Rebellen im Jemen und der Iran unterstützen das ist ja auch stark dass die halt einfach sagen Hurra, dann hören wir auf damit. Die haben jetzt natürlich gemerkt, dass sie Einfluss auf unsere Lieferketten damit haben, und auf der anderen Seite lassen die Rede Rheinsicht davon eben nicht großartig erschrecken Unserer guter Verwalt außen rum. Aber natürlich, wir sind da verletzlich, weil wir gewöhnt sind, die Lieferketten so schmal wie möglich und so schnell wie möglich eben auch durchzutacken. Und ich kann mir vorstellen, dass sie jetzt eben auf den Geschmack gekommen sind und sagen da spieltchen, das machen wir sowieso weiter, egal ob Israel sich mit Gaza einigt.

Conny:

Ach, so ja fürs Ruhig sein, und was man natürlich auch noch ein bisschen betrachten muss, ist eben dieses Rote Meer ist eben auch natürlich im Osten, im Südosten, ja im Osten, wo eben auch Dubai ist und diese ganzen anderen Geschichten. Also, da ist ja sowieso auch so ein Drehkreuz. Aktuell ist gerade in Dubai ein ganz großes Problem. Die haben so viel Ware, was darüber fließt, dass die erstmal alle möglichen 48 Stunden alle möglichen Häfen und Flughäfen da geschlossen haben, und die Transportfähige ändern sich dadurch so ein bisschen, und da muss man eben auch noch mal ein bisschen darauf achten, wo geht denn denn die Reise hin? Aber das wird noch eine Weide so weitergehen.

Marcus Mokros:

Ja, das ist auch wirklich so eine Achilles-Fersen, ein wichtiger Kanal für die wahren Wirtschaft, und links und rechts so ein Pulverfass, was da angrenzt. Naja, vor allem auch für.

Conny:

Ägypten ist das wichtig, weil Ägypten ja nur die ganzen Gebühren für bekommt, wo das eben durchgeht. Die haben ja im Maßgeblich daran gebaut. dann so ist Kanal, und ich kann mir vorstellen, dass die sich das auch nicht mehr so lange gefallen lassen. Nur haben die nicht die Mittel, eben zu sagen halt stopp.

Marcus Mokros:

Also da ist auch wieder eine Schwierigkeit da Ja schon sehr heimtückisch mit diesem See-Drohen. So einen langen Kanal, den kann man ja gar nicht dermaßen schützen. Vor allem Frachtschiffe sind auch so ein langsames, riesiges Ziel.

Conny:

Richtig.

Marcus Mokros:

Es geht ja kaum einfacher, da Schaden anzurichten.

Conny:

Also die Frigate Hessen ist jetzt aus Deutschland ja gestartet, und mit anderen Ländern patrouillieren die jetzt im Roten Meer. Und es gab die Idee, eben diese Schiffe im Konvoi durch zu manövrieren, das heißt vorne und hinten, aber seitlich geht eigentlich kaum, weil da ist ja Platz, nicht da. Aber dennoch hat sich die Marine dazu entschlossen, das nicht zu tun, weil es dennoch aus der Luft beschossen werden kann, und am einfachsten ist es, drum rumzufahren.

Marcus Mokros:

Ich hatte vor ein paar Monaten noch gelesen, dass die Eisenbahn strecken, dass da mehr investiert wird, aber die haben sicherlich nicht für so einen Fall jetzt gerade gerechnet. Wahrscheinlich haben sie ein bisschen mehr Kapazität, aber weit nicht Kapazität in Bedarf deckt. Gendi, merkst du, dass die Preise für Eisenbahn und Luftfracht auch nach oben gehen?

Conny:

Also Thema Luftfracht das ist ein Phänomen im Moment, da haben wir wirklich tagesaktuelle Ratenschwankungen, die wirklich von 3 Dollar bis 10 Dollar gehen. Das ist ganz merkwürdig, das wäre jetzt vollscheinig. Nur Jesu Heute wie gesagt, habe ich, dass sich das China Urlaub hat noch keine Raten bekommen. Das ist meines Erachtens so weit im Rahmen. Da gibt es mal hoch Und je nachdem, wenn ein großer Verlader verlegt und du da noch mit drauf willst, muss man eben nochmal etwas mehr Geld ausgeben. Aber das hält sich eigentlich im Rahmen.

Conny:

Was die Bahnfracht anbelangt das ist der Chineser, der da baut. An der zweiten Straße sind die sehr interessiert daran, dass das weitergeht und dass das auch ausgebaut wird. Der Russe hilft ja natürlich auch mit. Aber man darf eben nicht vergessen, dass es eben durch Kriegsgebiet und durch oder nahe das Kriegsgebiet ist, verläuft diese Transitstrecke, und dadurch ist auch ein Bahntransport nicht versichert. Das heißt, wenn ich Goldbaren importiere, und die Ukraine verschießt mal irgendwo irgendwelche Gleisteranlagen kaputt das ist schon passiert, dass die in Russland irgendwo auch einen Gegenangriff gemacht haben und die Gleisteranlagen, dann kann der Zug nicht mehr weiterfahren, und die Ware ist verloren.

Conny:

Deswegen muss man sich da eben auch immer überlegen ist dieses Transportmittel wirklich die richtige Wahl für mein Produkt, wenn ich es nicht versichern kann. Wenn ich zum Beispiel irgendwelche Low-Budget-Produkte importiere, und die sind dann verloren, dann ist es nicht so schlimm. Ist es wirklich ein hochpreisiges Produkt, dann muss man wirklich überlegen mache ich das über die Bahn, zumal die auch deutlich teurer ist als der Seefrachtverkehr. Er ist natürlich schneller. Okay, das sind zehn Tage, die dann womöglich schneller da sind. Aber man darf eben auch nicht vergessen, es gibt in diesen Ländern, wo das durchfährt, gibt es immer wieder Konflikte, und selbst hier in Hamburg im Maschen, wenn da irgendwie der China-Zug ankommt, gibt es dann auch immer wieder irgendwelche Themen mit der Abladung. Also ich will sagen, es kann sein, dass es zehn Tage schneller sind, aber es kann eben auch sein, dass ein Zug mal eben entweder irgendwo in Polen in Maler stehen bleibt oder eben bei uns hier, und dann sind mal schon zwei, drei Tage, die dann eben noch add-on sind, und dann sind wir bei einem Unterschied von fünf Tagen für deutlich mehr Geld und mit einem deutlich höheren Risiko.

Marcus Mokros:

Wo wir gerade noch wahrscheinlich nur hier sprechen, gesprochen haben. Was ist denn, wie merkst du es denn regelmäßig? was ist so die typische Zeit, wo Fabriken wirklich Pause machen?

Conny:

Also das ist kurz vor Chinese Nuye, so die Woche vorher, sag ich mal, da merkt man schon, dass die Fabriken schließlich daran, weil die Wanderarbeiter dann nach Hause fahren und eben zu Chinese Nuye zu Hause sein wollen, und auch die Woche danach ist dann eigentlich erst mal nichts. Das sind so die Vorboten für Chinese Nuye. Das gilt auch für die Hefen oder für andere Behörden und solche ganzen Sachen. Ich würde mal so sagen, so manchmal zehn bis sieben Tage vor Chinese Nuye kriegen wir die ersten Einröcke davon ab.

Marcus Mokros:

Und machen die im Regelfall alles dicht. Oder sind dann vielleicht so Vertriebler und Leute, die halt vielleicht auch den Transport organisieren, noch erreichbar?

Conny:

Nein, da ist eigentlich auch, was mit unseren Kollegen anbelangt. Wir haben ja nun, ich glaube, acht Niederlassungen in Asien. Die sind alle nicht da, und ich finde, man muss das auch respektieren. Natürlich kann man die über WeChat immer noch mal nebenbei irgendwie versuchen zu erreichen. Das machen wir. aber grundsätzlich versuchen wir, das zu vermeiden, weil eh nichts beschleunigt werden kann, weil die Hefen eben auch zu sind, oder da wird eben auch nicht wirklich viel gearbeitet. Und das ist eine Sache, die wir unseren Kollegen einfach da den Respekt entgegen bringen und sagen du hast jetzt einmal im Jahr deinen Urlaub, und dann lassen wir dich auch in Ruhe.

Marcus Mokros:

Ja, natürlich klar, die Hefen, die sind natürlich auch zu. Aber ist da ein Unterschied in der Dauer bei den Hefen wie im Vergleich zu den Fabriken?

Conny:

Ja, da ist schon ein Unterschied. Ich habe jetzt den Schedule nicht. Ich habe eigentlich einen gehabt, der sagte irgendwie ab 2. Oder 3. Ist ein bisschen unterschiedlich, von welchem Hafen man spricht, nexchi, amendo oder Jantian, oder so. Ist dass die eben nochmal, dass da nochmal das letzte Schiff abfährt und dann erstmal eine Woche oder zehn Tage gar nicht mehr.

Marcus Mokros:

Das ist tatsächlich so Das ist schon weltweit so ein Phänomen. Ich bin jetzt kein anderes Land, die so ausgiebig ihre Fähigkeiten haben. Und auf der anderen Seite ich glaube in China ist acht Tage Mindesturlaub gesetzlich. Das ist ja sehr wenig und gleichzeitig schließen ja wirklich alle Das sind schon wichtig hier zu feiern.

Conny:

Ja, das sieht man daran genau, und ich finde es auch interessant, dass so was möglich ist. Ich meine, china hat ich weiß nicht was für die Bevölkerungsdichte, und dass man dann einfach so sagt so schnipps, jetzt haben alle Urlaub, und alle fahren nach Hause zu Mama und Papa oder Tante und Onkel, was es da noch so gibt, und möchte gemeinsam fahren. Ich finde es toll, dass so was möglich ist, was da für eine Logistik hintersteckt allein, denn die ganzen, die wollen ja alle nach Hause fahren, und die Bahnen und Flugzeuge und was es dann auch so alles gibt, die sind dann propervoll.

Marcus Mokros:

Oh ja, das kann ich mir glauben. Da muss man auch gut vorplanen. Ja, aber wahrscheinlich, ja, wahrscheinlich. So gibt es halt wahrscheinlich trotzdem Industrien, wo weitergearbeitet wird.

Conny:

Mir fehlt jetzt kein ein, aber ich, ich müsste das meine Kollegen auch einfach mal fragen. Das habe ich auch mal interessiert, wie so die Infrastruktur dann funktioniert, weil es war ein Fahrrad, der hat ja eigentlich auch frei, der möchte ja auch nach Hause fahren, wie das so ist, das wollte ich meine Kollegen immer noch mal fragen, mache ich, und beim nächsten Podcast kann ich dir das mal erzählen.

Marcus Mokros:

Okay, ja, ich habe. Es gibt ja allein so was in den Fabriken. Wer mit Metall arbeitet, so Gussöfen, die dürfen wir nicht kalt werden, die müssen ja jeden Tag im Jahr beheizt werden. Ja, wahrscheinlich gibt es so ein paar arme Leute, die dann das losgezogen haben und dann ganz alleine sind in der Fabrik wo sonst 20.000 Mann arbeiten oder so.

Conny:

Also diese Fabriken, die sind sowieso so interessant, wenn das eben ich habe da mir ich kenne ja auch einen Sebastian Herz sehr gerne, sehr gut, und wenn er immer über solche Sourcing-Filmen immer oder herstellt und dann da Videos schickt. Und auch ich habe natürlich von meinen Kollegen schon Videos bekommen.

Conny:

Es ist unfassbar, wie viele Menschen in einer Fabrik arbeiten, und das läuft doch alles in einer Spur, also da sagt nicht einer, ich habe jetzt keinen Bock mehr, oder ich stelle mich in die Ecke und rauch erst mal eine. Das gibt es da nicht. Also das ist schon faszinierend. Es ist ein anderes Land, definitiv.

Marcus Mokros:

Ja, gut zum Thema. Ja zum Thema Versand. Aus welchen Ländern merkst du denn gerade so diese Verzögerung? Also sicherlich aber China, ist es auch Indien?

Conny:

Ja, indien ist es auch ein bisschen, und da sind die Raten schon so ein bisschen erhöht, und deswegen geht aus Indien jetzt ganz viel Luftfracht, weil es eben natürlich auch länger dauert. Alles, was aus diesem Südosten kommt, von der Welthalbkugel, sag ich mal, ist verzögert, weil dadurch eben, dass das rote Meer nicht befahrbar ist, sind die auch davon betroffen, und dann muss man sich auch eben vorstellen, dass man guckt, dass man die wieder getaktet zu den Terminals bekommt, das heißt, auch die Indischen oder aus dem Bereich, die Schiffe, die kommen jetzt natürlich alle. Erst mal kamen, als das anfing, alle zusammen an. Da haben wir auch gedacht oh Gott, gibt es jetzt wieder so ein Stau wie damals in der deutschen Bucht, wo die ganzen Schiffe drei Wochen lagen und die Hala und Eurogate hier in Hamburg gar nicht hinterher kamen mit dem Abladen? Das ist zum Glück ausgeblieben, aber ein Stück weit ist es schon noch. Die sortieren sich da draußen dann alle, aber ja, aus den Bereichen ist auch eine Verzögerung zu rechnen.

Marcus Mokros:

Und denkst du, es ist jetzt für viele, die schon vielleicht lange drüber nachgedacht haben, aber noch nicht aktiv geworden sind, jetzt ein Grund, auch in die Türkei zu gehen?

Conny:

Unbedingt.

Marcus Mokros:

Oder merkst du vielleicht sogar schon was das dort aufkommen ist.

Conny:

Also unbedingt. Ich habe gerade heute vor mir wieder zwei neue Anfragen für die Türkei bekommen. Das macht ja mein lieber Kollege Ümit Martin. Da merken wir einen ganz großen Zuwachs. Das liegt natürlich auch daran, weil die Seller sich damit beschäftigen. will ich dieses Risiko eingehen mit der langen Zeit und womöglich irgendwelchen starken Verzögerungen, oder will ich in Europa Sourcen, wo ich eben per Landtransport meine Produkte bekomme? Das bedeutet natürlich auch, dass sie eventuell teurer sind, aber erst mal vielleicht auch hochwertiger. kommt immer so ein bisschen drauf an auf das Produkt. Aber die Türkei wird ganz viel nachgefragt, Die kommt auch richtig mit Macht. kommt die Türkei in unseren Markt?

Marcus Mokros:

Mhm, okay, ist noch spannend. Also, vor allen Dingen wird es dann sehr spannend, wenn es vielleicht irgendwann mal so ein türkisches Alibaba gibt, dass man die Fabriken auch leichter erreichen könnte. Ich könnte mal vorstellen, das würde dann auch einen sehr großen Unterschied machen.

Conny:

Und bedingt, da arbeiten die Türken ja auch schon dran. Es gibt ja auch Trend-Yoll, gibt es ja mittlerweile. Das ist ja auch so ein türkischer Plattform, wobei das geht nur um Textilien, und das ist ja auch das Produkt, was aus der Türkei am meisten exportiert wird, zur Textilien, und das ist aber noch nicht ganz angekommen hier. Da gibt es auch noch einige Lücken, und das wird für die Türkei ein großer Run sein, wenn das alles mal implementiert ist.

Marcus Mokros:

Ja, muss ich mir doch gleich mal aufschreiben, dann suchen Trend-Yoll heißen die mit Y, glaube ich, in der Mitte. Ja gut, weiß ich schon, wo ich gleich mal weiter das höre und mir angucke Ja schön, ich überlege gerade, also wird uns ja hier zusammengesetzt, um mal so ein bisschen über die aktuelle Situation zu diskutieren, und ja, wir sind einfach mitten drin. Es lässt sich noch nicht absehbar absehnen, wie lange es noch dauert. Also, ich bin noch vielfach gespannt.

Conny:

Das denke ich auch, dass das im Moment noch nicht absehbar ist. Wir müssen einfach damit leben. Ich denke mal, wenn man jetzt weiter denkt, auch die Pandemie haben wir gut überstanden. Wenn man das mit Bedacht und mit Ruhe angeht, dann schaffen wir auch diese Geschichte. Was jetzt natürlich immer noch mal ganz wichtig ist zu betrachten, sind die Preisteigerungen überhaupt auch in der Logistik. Das ist für einen Zeller ganz, ganz, ganz, ganz wichtig, eben nicht nur die Zeit, wie schnell kriege ich mein Produkt, sondern zu welchen Kosten, und da eben nicht nur die Seefrachtraten betrachtet, sondern wir haben in der Logistik ganz stark auch in anderen Bereichen mit Preiserhöhungen zu kämpfen. Allein die Terminals mit den sogenannten THC oder Kai-Kosten, die sind auch gestiegen, ganz einfach irgendwie durch natürlich, was die auch andere Personalkosten tragen, erzahlen müssen. Das ist genauso wie bei uns im Lager.

Conny:

Die Lagerarbeiter, die gehen natürlich nicht auf die Straße und streiken, sowie die Kollegen von der Bahn, das tun oder von wem auch immer. Aber auch da sind die Energiekosten bei uns gestiegen. Wir haben neue IT-Kosten in der Logistik, da sind beim Zoll auch die Kosten gestiegen, und die Maut ist gestiegen. Also es gibt da jede Menge Punkte, die eben da muss man sich aktuell einfach mit seinem Logistikermal zusammensetzen und sagen hey, pass auf. Ich möchte meine 100 Karton nach Chinese New Year importieren. Ist das noch alles so, wie du mir das womöglich im Dezember angeboten hast, oder sind da Kosten hinzugekommen? Denn das muss auch. Ein Logistiker muss das irgendwo umlegen. Am Ende zahlt es immer der Verbraucher.

Marcus Mokros:

Ja, dann bin ich gespannt, wie lange das jetzt dauert, und ich hoffe, wenn wir uns das nächste Mal sprechen, dann haben wir da wieder andere Zeiten. Ja, Sag doch vielleicht kurz noch mal zum Schluss, wie man nicht findet, wenn man Kontakt sucht.

Conny:

Also meine Kontaktdaten sind bei uns auf der homepage unicorn-logistikcom. Da ist auch meine mobilen Nummer. Ich bin mobil auch immer gut Erreichbar, vor allem gerade, wenn es brennt oder wenn es auch vielleicht mal am Wochenende irgendwas gibt, wo man sagt Hilfe, ich brauche ganz viel Hilfe. Ansonsten bin ich auf ganz vielen Messen unterwegs Jetzt die E-Komersmesse in Berlin, oder wir haben das Sellerbarcamp am zweiten, dritten, bei uns direkt im Lager. Das hat einen logistischen Schwerpunkt, dann dieses Sellerbarcamp, weil die Logistik ja immer irgendwie ein bisschen ins Hintertreffen gerät auf solchen Messen.

Conny:

Aber das nach mir direkt bei uns im Lager, das heißt, wenn da noch Interesse besteht, kann man sich da noch eine Karte holen und mich da live vor Ort so viele Löcher in den Bauch fragen, wie nur geht. Und ansonsten, wie gesagt, sind die Kontaktdaten auf der homepage, und ich freue mich, wenn man mich dann einfach mal kurz kontaktiert. Prima.

Marcus Mokros:

Dann wünsche dir ein gutes Event und allen Zuhörern Vielen Dank fürs Zuhören, und ich würde sagen, wir sehen uns wieder in dem nächsten Episode. Ich habe eine großartige Woche. Ciao, ciao.

Conny:

Vielen Dank, tschüss.


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