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#122 – 1 Million Umsatz mit Amazon FBA neben dem Job

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Sebastians Geschichte ist eine Ode an den Mut und die Entschlossenheit, mit denen er sich neben seiner Lehrtätigkeit in das Abenteuer Selbstständigkeit stürzte. Unser Gespräch zeigt seine Reise auf – von den Anfängen als Barkeeper über Rückschläge bis hin zum Aufbau seines erfolgreichen Amazon-Business mit Obst- und Gemüsebeuteln. Er nimmt uns mit auf eine Achterbahnfahrt durch die Höhen und Tiefen seiner Selbstständigkeit, teilt aber auch das Glücksgefühl seines ersten organischen Verkaufs und wie er es schafft, seine junge Familie in diesen lebhaften Alltag zu integrieren.

Mit offenen Karten legt Sebastian dar, wie er die Steine, die ihm in den Weg gelegt wurden, als Fundament für seinen späteren Erfolg nutzte. Er berichtet von den Lektionen, die er aus den Startschwierigkeiten seines ersten Produkts zog, und wie er seine Strategie für den Markt angepasst hat, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Die Bedeutung von Qualitätskontrolle, Logistik und Marketing wird dabei ebenso beleuchtet wie seine Überlegungen zum Übergang von einer Einzelunternehmung zu einer GmbH-Struktur, um sein Geschäft weiter zu skalieren.

Abschließend offenbart uns Sebastian, wie er sich trotz des Neuzugangs in der Familie auf seine Geschäftstätigkeit konzentrierte und welche Rolle die Auslagerung bestimmter Aufgaben spielte, um sich mehr seiner Familie widmen zu können. Seine Erfahrungen mit Produktbewertungen und der kreative Weg, vor dem Produktlaunch bereits zahlreiche Bewertungen zu sammeln, geben einen tiefen Einblick in die Mechanismen eines erfolgreichen Amazon-Launches. Sebastians Geschichte ist mehr als nur ein Lehrstück für angehende Selbstständige – sie ist eine Inspiration für alle, die denken, dass eine Balance zwischen Beruf und Familie im heutigen Geschäftsumfeld unerreichbar ist.

In Folge 122 des Serious Sellers Podcast auf Deutsch, Marcus und Sebastian diskutiéren

  • 00:00 – Sebastians Weg Zur Selbstständigkeit
  • 09:16 – Produktentwicklung Und Vermarktungsfehler
  • 16:17 – Produktsuche Und Strategieüberlegungen
  • 31:58 – Erfolgreicher Produktlaunch Auf Amazon
  • 38:38 – Investition in Neue Produktoptionen
  • 46:43 – Amazon-Geschäft Und Elternschaft
  • 1:01:27 – Expansion in Neue Nischen
  • 1:13:17 – Strategien Für Positive Bewertungen

Transkript

Marcus Mokros:

Heute haben wir wieder eine spannende Händler-Story mit Sebastian, der sich das große Ziel gesetzt hat, seinen festen Job mit Beamtenstatus gegen die Selbstständigkeit zu tauschen. Und da ist er jetzt in den finalen Zügen, sein Ziel zu erreichen, hat aber bereits Mitarbeiter, noch größere Wachstumspläne und bringt ein paar coole Strategien. Also bleibt bis zum Schluss dran. Und hallo, liebe Zuhörer, zu neuen Episoden. Ganz herzliches Hallo auch an meinen Gast heute, hi Sebastian, wie geht’s dir? Hallo Markus, mir geht’s blendend. Das ist gut zu hören. Warum geht’s dir so blendend? Erzähl mal.

Sebastian:

Weil ich hier auf der wunderschönen Urlaubsinsel Gran Canaria bei dir zu Hause in deinem Studio auf deinem Aufnahmesessel sitze.

Marcus Mokros:

Ja schön, dass wir es auch mal wieder schaffen. Der zweite Podcast hier, wo der Gast tatsächlich auf der Insel ist, Super Gelegenheit. Aber ich würde sagen, stell dich doch kurz mal vor, wer du bist, was du machst.

Sebastian:

Ja, sehr gerne. Ich bin der Sebastian, bin 35 Jahre, komme aus Parkstein in der Oberpfalz Das ist eine kleine Ecke in Bayern, sehr, sehr schön dort und wohnhaft mittlerweile im nördlichen Bayern, in Unterfranken, und ich bin hauptberuflich Lehrer, bin Papa einer zweijährigen Tochter und bin verheiratet mit meiner wunderbaren Frau Sabrina und habe mir nebenbei ein Amazon-Business aufgebaut.

Marcus Mokros:

Wie ist es dazu gekommen? Warst du schon mal selbstständig, oder war das dein erster Sprung?

Sebastian:

Das ist meine erste Selbstständigkeit. Ich war natürlich schon immer tüchtig und habe sehr, sehr früh nebenbei gearbeitet, habe sehr, sehr früh nebenbei gearbeitet. Das ging schon los mit so Ferienjobs in der Schule, dann auch im Studium habe ich vier Jahre lang als Barkeeper gearbeitet, habe dann Moment stopp, muss ich eigentlich revidieren, habe dann da sogar nach dem Studium ein Gewerbe angemeldet, weil ich nämlich nach dem Lehramtsstudium nicht direkt ins Refendariat starten wollte. Das Refendariat ist ziemlich anstrengend, und ich dachte mir, ich möchte das Leben erstmal nochmal ein Jahr lang anderweitig erleben, und habe dann ein Gewerbe angemeldet und habe dann für verschiedene Dienstleister im Gastronomie und Eventbereich gearbeitet, und das mehr oder weniger auf selbstständiger Basis.

Marcus Mokros:

Okay, das war immer so.

Sebastian:

Eine Freiberufler-Sache wahrscheinlich Genau, genau Also immer noch nebenbei in meiner Bar, aber damit das keine Scheinselbstständigkeit ist, habe ich da für mehrere Arbeitgeber gearbeitet. Auf dem ACDC-Konzert war ich mit hier im vorderen Bereich und habe mit Blick zur Bühne Bier gezapft. Also, es waren tolle Zeiten, ja.

Marcus Mokros:

Und dann gab es einen großen Sprung und irgendwann die Idee zu Amazon FBA. Wie bist du dazu gekommen?

Sebastian:

Das ja, das war ein ganz eigenes Thema. Das ist dem geschuldet, dass ich, nachdem ich mit dem Referendariat fertig wurde, keine Verbeamtung als Lehrer bekommen habe, denn ungefähr 98 Prozent aller Lehrer sind verbeamtet. Es ist auch erstrebenswert, als Lehrer verbeamtet zu sein, denn du hast viel mehr Vorteile, du bist privat krankenversichert, du kriegst eine Pension hinterher und vieles mehr. Und als ich damals allerdings fertig wurde, da hat der Bayerische Staat gerade wieder eine ganz, ganz geringe Einstellung in meiner Fächerkombination gemacht, und ich habe keine Verbeamtung angeboten bekommen. Obwohl ich eigentlich würde ich jetzt mal glaube, ich lehne ich mich nicht zu weit aus dem Fenster mit 2,0 als Abschlussnote erstes und zweites Staatsexamen gar nicht mehr so schlecht war, habe ich nichts angeboten bekommen. Meine Frau allerdings schon, die ist auch Lehrerin. Obwohl sie ein bisschen schlechter war als ich, hat sie aufgrund einer anderen Fächerkombination eine Verbeamtung bekommen, und dann sind wir umgezogen an den Ort ihrer Einsatzschule, und da habe ich dann an einer Förderschule erstmal gearbeitet und habe dann dort auf Angestelltenbasis, aber eigentlich in der gleichen Lohngruppe wie jetzt auch der verbeamtete Lehrer direkt ich weiß es nicht mehr ganz genau, aber es waren irgendwas zwischen 600 und 700 Euro weniger verdient, einfach nur, weil ich angestellt war und nicht verbeamtet. Und dann habe ich so nach zwei, drei Monaten mir gedacht Mensch, wie kann ich denn eigentlich online nebenbei vielleicht ein bisschen Geld verdienen? weil da oben in Unterfranken da ist keine 16.000 Einwohner, kleinstadt und ein paar Dörfer außenrum, da hast du nicht die Möglichkeiten wie in einer Großstadt. Und dann dachte ich mir okay, online, das ist es. Und habe tatsächlich bei Google oder YouTube eingegeben wie kann ich online nebenbei Geld verdienen? Aha, wirklich. Und bin dann auf Amazon FBA gestoßen.

Marcus Mokros:

Gab es da noch andere, was du so in einer engeren Wahl hast?

Sebastian:

So die Klassiker, ja Nischenseiten, da war ich sogar tatsächlich früher schon mal dran. Dann Dropshipping ist ja auch ähnlich oder ziemlich verwandt. Aber als ich dann unter anderem deine 1 Stunde 36,. ich habe gestern extra noch nachgeguckt, lange Amazon FBA Schritt für Schritt Anleitung gelesen oder mir angeguckt habe, da war ich einfach gecatcht, da war ich on fire, und dachte mir das ist es Also, es ist einfach ein tolles Modell, und das will ich probieren.

Marcus Mokros:

Cool. Und von diesen ersten draufstoßen bis zu dann okay, ich mach’s jetzt und kontaktiere mit meiner ersten Produktidee Lieferanten. Wie lange hat das dann gedauert?

Sebastian:

Ja, also, ich habe erstmal ganz, ganz viel YouTube-Content konsumiert. Das war auch möglich, weil in dieser Zeit, an der ich da an der Förderschule gearbeitet habe, da war es am Anfang sehr arbeitsintensiv, aber die Klassen dort sind relativ klein, man hat nur zwölf Schüler, die aber einen individuellen Förderbedarf haben, und so nach den ersten zwei, drei Monaten hatte ich mich in diese komplett neue Schulform eingearbeitet und habe dann auch in der Schule direkt mein restliches Schulzeug für die ganze Woche immer vorbereitet und hatte dann den Nachmittag mehr oder weniger frei zur Verfügung, um mir da möglichst viel Wissen anzueignen, weil meine Frau, die hat eigentlich fürs Gymnasium studiert, wurde aber an der Fachoberschule damals verbeamtet oder ist da noch verbeamtet und musste sich eine komplett neue Schulform einarbeiten, die Fächer, die sie dort unterrichtet, auch ganz anderer Lehrplan, und die saß da tatsächlich mehr oder weniger Tag und Nacht am Schreibtisch, und ich habe in der Zeit einfach so viel Wissen wie möglich konsumiert, und ich habe auch meine Hausaufgaben gemacht. Ich gucke nur schnell mal auf meine Notizen Ich habe mir Anfang 2018 das erste mir damals bekannte Coaching-Produkt in der FBA-Szene, die FBA Seller Academy von Lukas Manko, den, wer schon lange genug dabei ist, wahrscheinlich noch einige kennen, gekauft und bin auf das Thema gestoßen. So 2017 ging es da hoch nach Unterfranken. Zwei, drei Monate später ich glaube, es war so November, dezember, als ich das Thema für mich entdeckt habe und habe dann eben Anfang 2018 mir die Seller Academy gekauft, und dann hat es allerdings relativ lange gedauert, bis ich das erste Produkt gefunden habe. Ich hatte auch noch keine Tools damals hätte ich Helium 10 damals schon gehabt wäre es wahrscheinlich viel, viel schneller gegangen.

Marcus Mokros:

Wie hast du Produktsuche gemacht ohne Software?

Sebastian:

Ich habe klassisch geschaut, dass ich Produkte finde mit einer hohen Nachfrage, und habe die Nachfrage damals noch auch so. ein ganz, ganz alter Hack mit der 999-Methode überprüft, die Warenkorb-Methode. Du legst ein Produkt 999 Mal in den Warenkorb, so um 12 Uhr Mittag, und am nächsten Tag machst du das gleiche nochmal und guckst dann, wie viel Amazon dir als verfügbare Einheiten anzieht, und checkst das Ganze. Nicht die genaueste Methode, aber für damalige Verhältnisse okay, ich glaube, es gab auch noch gar kein Helium 10 damals. aber korrigiere mich gerne.

Marcus Mokros:

Wahrscheinlich noch keine Produktsuche-Tools. Die hatten so mit dem Listing-Tool angefangen und dann Keyword-Recherche das war so das erste, wo sie so Aufmerksamkeit bekommen haben.

Sebastian:

Ja, und dann habe ich da Anfang 2018 die FBA Seller Academy gekauft, coaching-programm von Lukas Manko, auf Videos basierend, und es gab auch vereinzelte PDFs mit Anleitungen zu den Schritten, wie man Seller Central erstellt und so weiter. Das alles gemacht. Weißt du noch, was der Kurs dich gekostet?

Marcus Mokros:

hat Euro.

Sebastian:

Also relativ gering eigentlich. Da habe ich gar nicht lange überlegt. Ich wurde aber auch permanent von YouTube, vom Algorithmus natürlich mit Werbung befeuert, weil ich nichts anderes mehr gemacht habe, als mir Videos zu diesem Thema angeschaut habe, und dann der Algorithmus zeigt dir immer das, was du sowieso schon guckst, und dann hatte ich so viele Touchpoints, dass ich aber auch heiß und on fire war, das zu beginnen, und dann war das gar keine große Überlegung für 300 Euro, mir da Wissen einzukaufen.

Marcus Mokros:

Und hast du mit der Methode dann dein erstes Produkt gefunden.

Sebastian:

Ja, genau Mit der Methode habe ich mein erstes Produkt gefunden. Das habe ich dann im September 2018 bestellt. Ich kann auch gerne nennen, was es war. Es waren damals wiederverwendbare Obst und Gemüsebeutel Aus Baumwolle. Die hatten so eine Netzstruktur, aber immer noch klein genug, dass man da auch Nüsse zum Beispiel reinmachen hätte können. Und das war damals. Da dachte ich, ich hätte so den Zahn der Zeit getroffen. Da war gerade Plastik so der Feind Nummer eins, Und es ging ein Video viral um die Welt rum, wo eine Schildkröte einen Strohhalm aus der Nase mit einer Zange gezogen wurde, und Plastik war wirklich keine Tagesschau verging ohne eine Negativmeldung über die Plastikverschmutzung. Und dann habe ich diese Nische gefunden auf Amazon habe gesehen okay, da gibt es einen, der schiebt ganz gute Umsätze, macht auch ganz gute Absätze, die ich ja getrackt habe über die 999-Methode. Und dann gibt es noch ganz, ganz viele andere, und die verkaufen auch nicht wenig, aber haben ganz schlechte Distings. Und dann dachte ich mir okay, das ist es. Habe dann auch in der Seller Academy von Lukas Manko den Support kontaktiert. Grüße an Malte, vielen Dank nochmal für alles. Malte war die Fragestelle für alles, den konnte man wirklich alles fragen, war sehr, sehr hilfreich und habe dann da auch das Go bekommen, allerdings damals schon unter der Voraussetzung, der Einstieg in die Nische ist sinnvoll, wenn man exzellentes Marketing betreibt. Und ich war Neuling das war der Prozess zum ersten Mal durchlaufen und habe im Endeffekt eigentlich alle Fehler gemacht, die man so machen kann. Mein Produkt waren vier Beutel, vier von diesen Obst und Gemüsebeuteln in zwei verschiedenen Größen, und meine USPs im Vergleich zur bestehenden Konkurrenz waren, dass ich einmal einen Kordelstopper, also so eine Holzkugel oben, die dann, wenn man den Zug zumacht, die dann das in dieser Position hält, dass ich den mit ran mache, gab es noch nicht. Und dann wollte ich noch oder habe ich einen farbigen Bezug oben um den Rand von dem Beutel genäht? Es waren nämlich zwei große und zwei kleine. Die großen waren rot, die kleinen waren grün, sodass man auf den ersten Blick gleich sieht, wie groß das Ganze ist. Und ja, dann habe ich halt mir gedacht okay, ich vermag das noch richtig schön, gebe noch so eine Dankeskarte mit dabei, wunderbar schön designte Verpackung, einfach, dass der Kunde ein schönes Geschenkprodukt vielleicht auch in den Händen hält.

Sebastian:

Ja, und dann habe ich das im September 2018 bestellt, und am 15.11. Ich habe gestern extra nochmal geguckt am 15.11.2018 habe ich es gelauncht und ja, hat allerdings nur so semi-gut funktioniert. Also Fehler, die mir da sonst noch so passiert sind, war ich habe keine Qualitätskontrolle gemacht, will ich nie wieder ohne machen hatte dann die Folge, dass die falsche Kordel, also dieser falsche Kordelstopper installiert war. Der war zu groß, der hatte damit keine Funktion, weil der muss eng sein um die. Schnur zu halten. Dann waren die Nähte schief und lag auch nicht unbedingt wertig in der Hand, die Beutel, und viel zu teuer auch eingekauft. also ich glaube, ein so ein Viererset Beutel inklusive Verpackung und noch eine gedruckten Anleitung habe ich für etwas mehr als vier Dollar, glaube ich, eingekauft, was auf jeden Fall viel zu teuer war. Dann habe ich den Versand vom Hersteller übernehmen lassen mit DDP, was ja auch eine Red Flag ist. Dann habe ich mir das Ganze auch noch, weil ich ungeduldig war, per Luftfracht schicken lassen. Ich habe da 850 Einheiten bestellt und habe allerdings damit das Volumen nicht ganz so hoch ist habe ich mir die Beutel und die Verpackungen getrennt voneinander schicken lassen und habe dann vier Tage lang mit meiner damals noch Freundin, mittlerweile Frau, vielen, vielen Dank dir an dieser Stelle nochmal, liebe Sabrina habe dann vier Tage lang in unserem Wohnzimmer diese Sets gepackt. Da sah es wirklich aus. da waren Berge von Kartons, da waren Plastiktüten ohne Ende, weil die alle verpackt waren. Es roch nach dieser Baumwolle in der ganzen Wohnung, und du konntest eigentlich im vorderen Bereich des Wohnzimmers gar nichts mehr machen. Wir haben dann einfach uns eine Serie rausgesucht, haben, die in diesen vier Tagen ich glaube, sechs Staffeln durchgeguckt, und dann war es okay, konnte man nebenbei die Dinger schön falten, aber es war natürlich super zeitaufwendig.

Marcus Mokros:

Ich glaube, so eine Story haben sehr, sehr viele Händler, wo irgendwas dazwischen kommt, und dann wird zu Hause verpackt. Ja, genau, aber würde ich nie, nie nie nie mehr wieder machen Richtig, das lernt man daraus.

Sebastian:

Ja, genau Dann war auch noch ein Drittel von der Ware Ausschuss. Oh wow, ja. Der Hersteller war dann allerdings Gott sei Dank kulant und hat mir das kostenfrei ersetzt. Da habe ich dann nur eine Zollrechnung bekommen. Aber das war zu vernachlässigen. Und dann begann der Launch, und ich habe noch einen weiteren Fehler gemacht. Ich habe viel zu wenig Geld, obwohl ich ja den Tipp bekommen habe, ich muss exzellentes Marketing an den Tag legen, habe viel zu wenig Geld in Produktfotos investiert, habe da auch heute Morgen nochmal meine E-Mails gecheckt und nachgeguckt und habe die Rechnung sogar gefunden. Ich habe schätze mal, wie viel Geld ich ausgegeben habe für die Produktfotos. Hast du in Deutschland machen lassen, in Deutschland mit Aplus, sieben Produktbilder und Aplus.

Marcus Mokros:

Also, wenn man damit heute auf sehr günstig fährt, dann wären es wahrscheinlich 1000 Euro 380. Oh, okay, ich verstehe.

Sebastian:

Also, es war schon, es war eine Fotografin, und ich glaube, die hat sich selber gerade eben so in diesem Bereich versucht zu spezialisieren. Ja, die macht mittlerweile auch, glaube ich, relativ. Ich habe vor einem Jahr, glaube ich, ist mir mal ihre Homepage so irgendwie vor die Linse gekommen, macht das Ganze immer noch, aber hatte damals halt so gerade ihre Anfänge, war auch noch nicht wirklich spezialisiert, und ja, dann habe ich mit der die Bilder gemacht, habe dann das Produkt gelauncht am 15.11.2018 und konnte dann insgesamt auch mein Sellerboard habe ich heute Morgen nochmal gecheckt mit diesen 850 Einheiten 13.000 Euro Umsatz generieren, und Sellerboard hat mir jetzt abzüglich oder noch nicht abzüglich der PPC-Kosten die kann man nach so langer Zeit leider nicht mehr rückwirkend angucken 2.142,19 Euro Gewinn angezeigt. Von dem muss man allerdings dann noch die PPC-Kosten anzeigen. Das habe ich auch noch selber alles gemacht. Von dem her waren die wahrscheinlich auch noch relativ hoch. Summa summarum war das eine ziemliche Nullnummer. Und was dann leider auch noch dazu kam, diese Nische, die blieb nicht lange unentdeckt, und viele andere chinesische Seller haben dann reihenweise auch noch ähnliche Produkte auf den Markt gesetzt, allerdings nicht im Viererset, so wie ich. Ich hatte es damals mit 15,99 für ein Viererset, glaube ich, profitabel, mit 100% ROI kalkuliert, und dann kamen 10er, 15er, 20er Sets für den gleichen Preis, ohne diese USPs, die ich hatte. Aber also, wenn ich 15 oder 20 Beutel für den gleichen Preis haben kann wie vier mit so einer Kordel und so einem farbigen Umbund, dann würde ich auch nicht zweimal überlegen.

Marcus Mokros:

Hört sich an, als ob du das Produkt heute nicht mehr verkaufst. Nein, Was hast du dann beim nächsten Produkt anders gemacht?

Sebastian:

Erstmal verging dann ganz schön lange Zeit. Also, wir waren ja jetzt hier 2018, was war’s November 2018. Da verging ganz schön viel Zeit, und ich hab dann erst mal das ganze Adapter gelegt, das Experiment hat nicht funktioniert.

Marcus Mokros:

Genau einen Eindruck gehabt. Okay, ist doch nicht so, wie es gestellt wird. Ja genau.

Sebastian:

Ich hab dann zwischenzeitlich sogar kurzzeitig mal wieder Handys repariert. Nebenbei, da war ich tatsächlich auch mit 18, 19 sowas, als ich mein erstes iPhone 3GS hatte, kennst du vielleicht noch. Da war ganz häufig die Ladebuchse und der Lautsprecher da unten defekt, und die konnte ich für 50 Euro bei eBay Kleinanzeigen einkaufen und habe dann für 20 Euro Reserve-Teile, ersatzteile besorgt, habe die selber eingebaut und ist im Endeffekt wie ein Puzzle, das man zusammensteckt und mit winzig kleinen Schrauben fixiert. Aber wenn man Magnetschraubenzieher hat, dann geht das, und dann habe ich die für 200 Euro wieder verkauft. Und Apple hat allerdings gelernt, hat die Handys besser gemacht, und dann gab es nicht mehr so viele defekte Handys. Aber es war trotzdem was, was ich dann nebenbei wieder so ein bisschen gemacht habe. Dann hat mich allerdings trotzdem das Fieber wieder gepackt, und man muss auch sagen, lukas Manko war in der Zwischenzeit auch fleißig und hat ein weiteres Trainingsprogramm, das noch heute existiert, auf den Markt gebracht, und da wurde ich damals, kurz nachdem ich die Seller Academy kostet hat, dann das nächste Trainingsprogramm gekostet. Da habe ich es im ersten Anlauf des Vertrieblers erstmal abgelehnt, und dann, nachdem allerdings die Beutel gescheitert sind und ein bisschen Zeit vergangen sind und YouTube mir trotzdem weiterhin Videos angezeigt hat auch deine Videos, amazon, fba, bei Markus toller Kanal übrigens, habe ich regelmäßig geguckt, und ich bin immer nicht ganz losgekommen. Und dann hat der Moritz nochmal angerufen, und dann dachte ich mir ach komm, es ist auf jeden Fall nochmal ein Versuch wert. Und als er dann noch gesagt hat, ich könnte es auf 24 Monate abbezahlen, da ist dann die Entscheidung gefallen. Da habe ich mir gedacht okay, ich drehe nochmal eine Runde, ich probiere es nochmal.

Sebastian:

Dann bin ich im April 2019 diesem Trainingsprogramm beigetreten und habe dann da alle Videos aufgesaugt und auch wirklich richtig intensiv verarbeitet, dazu jedem Video ein Google-Dokument angelegt und mitgeschrieben. Ich bin der festen Überzeugung, dass das schon nochmal einen großen Unterschied macht, wie wenn man sich das nebenbei beim Autofahren anhört oder so. Also, ich habe wirklich alles sehr, sehr, sehr verinnerlicht und habe dann im Oktober 2019 mein nächstes Produkt erst gefunden. Also nochmal rückblickend November 2018, launch, erstes Produkt, okes Produkt. Oktober 2019, fast ein Jahr später kam dann das zweite Produkt. Das habe ich dann da auch erst entdeckt.

Marcus Mokros:

Was hast du da anders gemacht bei der Produktsuche?

Sebastian:

Da hatte ich schon Helium 10. Also, x-ray ist einfach super, und da habe ich erstens mal mit Helium 10 die Daten viel, viel genauer verfolgen können Bei der Produktsuche. Also, die Strategie, die ich angewandt habe, war allerdings eine, die ich jetzt auch noch ganz gerne mache. Ich lasse mich auf Amazon einfach treiben. Ich verliere mich in den Kategorien, ich klicke mich durch und öffne dann X-Ray. Wenn eine neue Seite mit wie viele werden angezeigt? 30, 40 Produkten, glaube ich dann lasse ich X-Ray einmal laden, und dann filtere ich noch Umsatz und alles, was über meinen Suchkriterien die waren damals noch mindestens 10.000 Euro Umsatz im Monat ist. Das wird erstmal in dem neuen Tab geöffnet, und das Ganze habe ich, glaube ich, eine halbe dreiviertel Stunde gemacht. Dann hast du eine ordentliche Liste an Tabs von potenziellen Produkten, und wenn ich die Zeit hatte, dann habe ich die auch gleich noch alle eben auf Tauglichkeit geprüft, wenn nicht, dann habe ich mir die zumindest einfach in einer Excel abgespeichert und habe dann eben zu einem späteren Zeitpunkt die noch analysiert. Und ja, die Analyse bestand dann letztendlich daraus. Ich habe mir das Produkt an sich angeguckt, das Listing angeguckt, wie sind die Bilder, wie sind die Bewertungen? Im Idealfall sind die Bilder schlecht und die Bewertungen auch. Aber auch wenn ein Kriterium nur zutrifft, dann ist es ja auch schon mal positiv. Aber auch wenn ein Kriterium nur zutrifft, dann ist es ja auch schon mal positiv. Dann sucht man im Titel oder auch im restlichen Verlauf des Listings das Main Keyword raus, kann man sich ja auch wunderbar mit Helium 10 einfach über Cerebro, das Keyword mit dem höchsten Suchvolumen in wirklich nur ein paar Klicks kann man sich anzeigen lassen. Dann guckt man in die Nische von dem Hauptkeyword rein, guckt wie ist das Standing von dem Produkt, das man gefunden hat, im Vergleich zu dem, was da angezeigt wird?

Sebastian:

Wie ist die Nischentiefe? Ist da genügend Umsatz und Absatz vorhanden? Wie sind die anderen Competitors aufgestellt? Und mit der Zeit bekommt man da so eine Übung und so eine Routine, dass man einfach für sich so ein paar Punkte entwickelt, die erfüllt sein müssen, um bei einem Produkt vielleicht dann eben den nächsten Schritt anzugehen, und zwar auf Alibaba zu gehen und zu gucken, wie sieht es überhaupt mit Angebot an Herstellern, einkaufspreisen und so weiter aus? Aber das war so meine Strategie damals. Ich habe mich am liebsten einfach verloren. Blackbox vielleicht ganz kurz, blackbox habe ich auch benutzt, aber da hatte ich so den Glaubenssatz auch von ein paar YouTube-Videos immer wieder gesehen was du auf Blackbox findest, da dauert es nicht lange, und das finden andere auch, die die gleichen Sucheinstellungen, die dann garantieren, dass man nicht so diese 0815-Standardeinstellungen verwendet, die vielleicht auch in diversen YouTube-Videos angezeigt werden, sondern wenn man ein bisschen out of the box denkt, dann kriegt man auch ganz andere Ergebnisse.

Marcus Mokros:

Und weißt du noch dein zweites Produkt. Was für Kriterien das erfüllt hat, hatte das eher schlechte Bewertungen.

Sebastian:

Ja, Die Bewertungen waren eigentlich ganz okay. Was katastrophal war, waren die Bilder. Also die waren wirklich ganz, ganz schlecht, und das Listing war auch nur so semi-gut. Also kein optimierter Titel, keine optimierten Bullet Points, kein A-Plus-Content, beschreibungen waren unformatierter Text. Es war ein polnischer Anbieter, da waren diese Kriterien schon mal alle erfüllt, also so dass ich mir da schon gedacht habe okay, das könnte sehr, sehr interessant sein. Dann kam noch hinzu, dass das Produkt so auch diese klassischen Kriterien von damals es soll irgendwie unter 20 Euro kosten, am besten noch in einen Schuhkarton reinpassen und ja möglichst Bewertungen oder Bilder schlecht haben. Und das Produkt war so klein das war Zigarettenschachtelgröße, jetzt mal zum Vergleich Also in einen Masterkarton passen. Jetzt ich verkaufe immer noch das Produkt passen jetzt vom kleinsten Set 112 Einheiten, glaube ich, in einen Masterkarton rein, und da ist aber auch dann das Gewicht die Grenze und nicht die Größe des Masterkartons. Aber ich kann auch da gerne noch ein paar mehr Einblicke geben. Das handelt sich um ein Befestigungsset für Bilder, und der bestehende Konkurrent, der da schon existiert, hat also mein Proof-of-Concept-Produkt, das hatte katastrophale Bilder, und Bewertungen waren so lala, und dann dachte ich mir okay, den kann ich allein von den Bildern schon überholen. Jetzt will ich aber dem Kunden auch noch ein viel, viel besseres, viel, viel besseres Produkt geben, und es handelt sich dabei um ein Klebeprodukt. Und dann habe ich überlegt okay, was ist denn so?

Sebastian:

die Firma oder die Marke, die als erstes mit Kleber im professionellen Bereich in Verbindung kommt, im Kopf also, die als Bild auftaucht Aus der Schule, kam mir dann sofort Uhu oder Pritt, der Klebestift. Aber dann habe ich natürlich in den Bereich von Handwerkern oder Profis gedacht, und da kam mir sofort 3M. Und dann dachte ich mir okay, auf dem bestehenden Produkt, da ist auf der Rückseite ein doppelseitiges Klebeband drauf. Das ist einfach nur grün, ich möchte auf jeden Fall 3M da drauf haben. Dann habe ich mich auf Herstellersuche gemacht, habe den gleichen Hersteller von dem bestehenden Produkt gefunden es ist eine Fabrik in Polen gewesen habe da angerufen und habe gefragt, ob es möglich wäre, die in den Kleber auszutauschen. Leider, wie so viele andere EU-Hersteller auch, waren die sehr unflexibel und haben das abgelehnt. Ich habe gesagt nee, sie können leider nur ihr eigenes Klebeband da drauf machen. Was für mich dann eigentlich schon wieder ein Ausscheidekriterium war, weil ich wollte, nicht genau das gleiche Produkt auf den Markt bringen war, weil ich wollte nicht genau das gleiche Produkt auf den Markt bringen. Also bin ich auf Alibaba gegangen, hab da einen Hersteller gefunden, der vom Grundkonzept her das gleiche Produkt hatte, aber ohne Kleber, und hab diesen Hersteller dann gefragt, ob er in China sich auf die Suche machen könnte nach einem originalen, ganz, ganz wichtig originalen 3M-Klebeband Hat er dann gemacht und auch gefunden. Die einzige Voraussetzung war, dass ich ihm sagen musste, welches Klebeband, weil wer schon mal bei 3M nach Klebebändern geguckt hat, es gibt tausend verschiedene, und um dieses Problem zu beheben, habe ich damals mir gedacht, ich rufe einfach mal bei 3M Deutschland an und frage die. Und dann habe ich da angerufen. Da habe ich eine sehr, sehr nette Sekretärin am Telefon gehabt, und die hat dann gesagt sie verbindet mich jetzt einfach mal mit dem Vertriebschef von Norddeutschland, der kann mir da am besten helfen. Dann habe ich dem mein Vorhaben da erklärt, und der gute Mann der war so nett, der war gerade im Stau, hatte Zeit, und dann haben wir uns eine halbe Stunde unterhalten.

Marcus Mokros:

Wahnsinn.

Sebastian:

Und dann hat er mir wirklich typgenau gesagt, welches Klebeband ich da verwenden soll. Das habe ich dann an meinen chinesischen Hersteller weitergeleitet, und der hat dann Muster bestellt, auch mir erstmal Muster geschickt. Da ist nochmal ordentlich Zeit vergangen, aber das hat dann sehr, sehr gut gepasst, und das Klebeband ist bis heute auf dem Produkt hinten drauf verbaut. Das war der eine USB. Und dann dachte ich mir okay, jetzt würde ich gerne dem Kunden noch mehr mitgeben im Vergleich zu dem was.

Marcus Mokros:

Kurz dazu eine Frage. Das heißt, du hast in den Bewertungen gesehen, dass das Klebeband von deiner Konkurrenz nicht gut funktioniert. Damit sparst du dir ja erstmal schlechte Bewertungen. Aber war das was, was du auch irgendwie kommunizieren konntest?

Sebastian:

Das ist eine gute Frage. Das Klebeband an sich hat schon funktioniert, aber das 3M-Klebeband hat nochmal deutlich mehr Last gehalten. Also, das Klebeband bei dem verbauten Hersteller hat funktioniert, bis ich glaube, hat geworben, bis 4 Kilo, und das du dann an einen Aufhänger dranhängen. Man verwendet aber trotzdem eigentlich im Idealfall immer zwei und erhöht auch das Gewicht nicht, weil, wenn du nur ein bisschen schief aufhängst, dann hast du das volle Gewicht trotzdem an einem Aufhänger. Und bei dem 3M Klebeband ist es wirklich erstaunlich, aber eine Fläche von 6 mal8 cm, also 48 cm², hält 8 kg. Allerdings und das ist das Wichtige, und das war auch ein USP, den der Konkurrent bei seinem Klebeband verpasst hat du musst es dem Kunden erklären. Das ist ein sehr erklärungsbedürftiges Produkt. Du musst nämlich dieses Klebeband mindestens 60 Sekunden lang fest anpressen. Der Kleber ist nämlich VHB Verbund Hochleistungs, das B steht ich weiß es nicht wofür. Der wird durch Druck aktiviert, und dann braucht er Zeit zum Ruhen. Dann braucht er mindestens 24 Stunden, um auszuhärten, und besser sogar noch mehr, je nachdem, wie viel Gewicht ich dann hinterher dranhängen möchte. Und das musst du dem Kunden natürlich kommunizieren. Das steht bei mir auf den Verpackungen mit einem ganz roten Ausrufezeichen direkt auf dem Karton und dann aber auch nochmal ausführlich in der Beschreibung, und ich habe jetzt im Nachgang schon viele Fälle gehabt, wo sich Kunden beschwert haben Hier, ich habe nur drei Kilo aufgehangen, acht Kilo wird geworben, und dann habe ich im Nachgang im Gespräch mit dem Kunden aber rausbekommen, dass die halt das Produkt geöffnet haben und direkt angewandt haben, ohne sich irgendwas durchzulesen, und wenn ich das halt nach fünf Minuten schon an der Wand aufhänge, dann hat der Kleber überhaupt keine Zeit auszuhärten, und dann wird es runterfallen.

Sebastian:

Also das war ein Punkt, den ich auch bei den Bewertungen der Konkurrenz rausgelesen habe, dass sich Kunden beschwert haben, dass das Produkt nicht die versprochene Gewichtsbelastung hält, und ich habe dann eben mit der Anleitung dem Ganzen entgegengewirkt und habe dann noch zusätzlich ein paar Goodies mit in das Set reingelegt, nämlich eine kleine Wasserwaage. Ich hab mir gedacht, was könnte denn hilfreich sein, wenn man ein Bild aufhängen möchte, und das ist so eine kleine Wasserwaage, nur die Libelle, aber es reicht schon, um auszuprobieren, ob es im Wasser hängt. Dann ein Reinigungstuch, mit dem man die Rückseite von dem Bild oder dem Objekt, das man aufhängen möchte, auch nochmal fettfrei reinigen kann. Das ist nämlich auch ein wichtiger Punkt bei Verklebungen, dass die Oberfläche immer super sauber sein muss. Und dann habe ich noch sehr, sehr hochwertige Schrauben und Dübel mit dazu gelegt. Das kennst du ja bestimmt auch. Du kaufst irgendwas, und dann sind die Schrauben, die dabei sind, für einen Einmalgebrauch sagen wir so, die drehst du an, und dann kannst du eigentlich schon nicht mehr rausschrauben, weil das Gewinde schon durch ist. Und da habe ich noch geguckt, dass das wirklich hochwertig ist, genauso wie die Dübel. Das, was der Hersteller nämlich ursprünglich mitgeliefert hätte, wäre unterste Qualitätsstufe gewesen. Es war dann nochmal ein separater Auftrag an den Hersteller, hier nochmal eine Runde zu drehen und gutes Material einzukaufen, hat den Einkaufspreis dann nur ein paar Cent erhöht, gerade wenn du das dann zu tausenden einkaufst das ist nicht teuer.

Sebastian:

Und ein weiteres Goodie habe ich noch mitgegeben, und zwar dachte ich mir okay, wenn so ein Bild an der Wand hängt, dann sieht es ja viel schöner aus, wenn es nicht so leicht schräg hängt, sondern wenn es mit so einem 3D-Effekt einfach senkrecht von der Wand schwebend hängt. Und dafür habe ich dann kleine Schaumstoffpads, die so einen Zentimeter Dicke ungefähr haben, quadratisch sind. Die habe ich mit beigelegt, und das kommt sehr, sehr gut an. Bei den Kunden Lese ich immer wieder, dass es total schön ausschaut, wenn das Produkt so dreidimensional an der Wand hängt. Ja, und das hat dann letztendlich einfach super funktioniert. Ich habe da eine Bestellung aufgegeben die war noch relativ klein. Ich habe auch nochmal geguckt, es waren, ich glaube, 5.500 Dollar und habe da ein 6er Set und ein 2er Set rausgebracht, weil das eben der bestehende Konkurrent auch so schon hatte. Ungefähr 1.000 vom 6er, glaube ich, habe ich eingekauft und 1.000 vom 2er, da weiß ich es gerade nicht mehr ganz genau, und dann habe ich das gelauncht im August 2020. Ich habe auch beim Prozess nochmal aus den Fehlern vom ersten Mal gelernt, habe eine Qualitätskontrolle machen lassen. Da war Gott sei Dank alles okay. Ich habe einen Logistiker engagiert, habe das Ganze per Seefracht geholt, was ja um einiges günstiger ist als die Luftfracht. Ich habe hochwertige Bilder erstellen lassen. damals für 1500 Euro waren es um den Dreh rum, also schon nochmal eine deutliche Steigerung zu dem, was vorher war.

Sebastian:

Hab die Keyword-Recherche für den Lounge mit Helium 10 gemacht und hab das auch total und top optimiert. Dann eben an den richtigen Stellen hab ich die Keywords verbaut, und dann hat es aber trotzdem nochmal gedauert. Ich habe eben hier nochmal in meinem Zeitstrahl geguckt Oktober 2019 war der Fund von diesem Produkt und Launch war August 2020. Also da ist trotzdem nochmal einiges an Zeit vergangen, war aber auch dem geschuldet, dass ich quasi immer mehrere Muster mir am Anfang mit dem 3M-Klebeband holen musste. Dann hatte der Hersteller das nicht ganz sauber immer auf der Rückseite von der Aufhängung befestigt. Dann haben wir da geguckt, wie wir dann Prozess entwickeln können, gemeinsam, dass die Arbeiter das auch so schnell wie möglich machen können. Dann diese Extrarunden für die Dübel, für die Schrauben, für das Reinigungsding. Es hat einfach ein bisschen gedauert. Aber dann im August 2020, das weiß ich noch ganz genau ich war im Wohnmobil von meinem Schwiegerpapa Walter vielen Dank in Dänemark am Strand und habe da jeden Morgen. Um 6 Uhr früh bin ich aufgestanden und bin mit dem Laptop am Tisch im Wohnmobil gesessen und habe den Lounge gesteuert. Schön, ja, meine Frau und unser Hund haben noch genutzt, und ich habe die ersten Bewertungen überwacht, habe die PPC-Kampagne noch selber aufgesetzt.

Marcus Mokros:

Was war mir beim Start wichtig.

Sebastian:

Was mir beim Start wichtig war dass ich so innerhalb von ein, zwei Wochen ein paar Bewertungen drauf bekomme, ist ja auch kein Geheimnis Macht man am Anfang mit Friends and Family, wobei ich bei dem Produkt voll und ganz dahinter stehe, dass es wirklich wirklich ein sehr, sehr gutes Produkt ist Über, ich glaube, mittlerweile 2000 Bewertungen und Schnitt von 4,6. Die sprechen für sich, und die ersten 5 bis 6, glaube ich, habe ich nachgeholfen. Der Rest kam tatsächlich organisch. Da habe ich, habe ich nachgerufen, der Rest kam tatsächlich organisch. Da habe ich, bevor ich PPC aktiviert habe, geguckt, dass ich zwei bis drei Bewertungen drauf habe. Und dann war mir natürlich wichtig einmal ja, das Thema PPC dass eine ordentliche, saubere, vernünftige Kampagnenstruktur aufgesetzt ist, dass die Bilder on point sind, dass der EBC schon freigeschalten ist, dass die Marke angemeldet ist. Und dann habe ich auf den Knopf gedrückt, und dann ging es los. Und dann weiß ich auch noch ganz genau, als der erste organische Sale dann reinkam, wo ich wusste okay, der ist jetzt nicht von mir, von irgendeinem Freund oder einem Bekannten generiert worden. Das war nochmal ein ganz, ganz, ganz besonderes Gefühl, weil ich wusste okay, es funktioniert. Und an dem Tag, da kamen dann gleich 5, 6 organische Sales noch rein, und es waren erst 2 Reviews drauf, und der Konkurrent, der hatte schon über 300, der bestehende, und dann ging es. Relativ steil, ging es da dann los, und ich glaube, es hat keine 3 Wochen gedauert, und die ganze erste Bestellung war abverkauft. Cool. Genau, also, ich habe auch noch ein paar Zahlen dazu. Ich weiß ja, dass du sowas ganz gerne hörst, schön gerne.

Sebastian:

Damit ich die nicht umsonst rausgesucht habe Im August, als ich gelauncht habe das weiß ich nicht mehr ganz genau, ich glaube, es war Mitte August waren es 7.000 Euro Umsatz, im September dann 13.000 Euro Umsatz, im September dann 13.000, im Oktober leider nur noch 11.000, weil dann die Ware leider schon wieder weg war. Dann kam eine Out-of-Stock-Phase, im November 0 Euro und im Dezember. Das fand ich dann besonders verblüffend. Also, das war dann auch der Moment, wo ich mir dachte Wahnsinn, was hier möglich ist bei Amazon. Ich habe am 17. Dezember erst wieder Ware verfügbar gehabt auf Amazon.

Marcus Mokros:

Wie lange warst du dann ausverkauft?

Sebastian:

Den halben Oktober und den ganzen November und den halben Dezember. Zwei Monate, zwei Monate, ja genau. Also. Nachbestellungen waren dann wieder übliche 25 bis 30 Tage, bis das produziert war, und dann nochmal sechs Wochen Schiff und ja, also diese übliche Zeit. Ich glaube, ich habe allerdings einen A-Service bei Unicorn damals gemacht, dass es nochmal ein bisschen schneller ging, und dann habe ich am 17. Dezember erst wieder Ware gehabt und habe im restlichen Dezember trotzdem nochmal 18.000 Euro Umsatz nur mit diesem einen Produkt in zwei Varianten gemacht. Also es war wirklich mindblowing.

Marcus Mokros:

Da hat sich dann auch ausgezahlt, dass du so viel investiert hast in all die kleinen Details. Also ich denke mal, da werden gerade viele Anfänger schon dann gescheitert, wenn der Hersteller sagt nein, wir können hier kein anderes Klebeband drauf tun, oder wir haben keine Ahnung, was man sonst drauf tut. Und dann wie finde ich selber raus als absoluter Laie, und dann halt einfach bei 3M anzurufen und sich verbinden zu lassen. Das hat schon einen Unterschied.

Sebastian:

Ja, das ist die Extrameile die man da gehen muss, und auch jetzt nach vielen, vielen Jahren Erfahrung und Produktentwicklung die Produkte, die wirklich die meiste Arbeit in der Produktentwicklung, in der Ausarbeitung der USPs erfordert haben, sind die, die am besten funktionieren. Also ich würde keinem Anfänger empfehlen, einfach ein 0815 MeToo-Produkt was ich genau so, wie ich es dann auch verkaufen möchte, bei Amazon, bei Alibaba finde, als erstes Produkt zu machen, weil es da einfach nicht lange dauert, und die Nischen sind voll.

Marcus Mokros:

Was man halt sieht, warum Apple so gut funktioniert. Die bringen ihre Produkte auf den Markt, wenn sie denken, sie sind da, wo es wirklich ein gutes Produkt ist. Ich wette, die arbeiten schon seit über zehn Jahren an Fernseher irgendwo dort, und sie sind noch nicht so weit, ein Produkt zu bringen, wo sie sagen, es ist ein guter Fernseher.

Sebastian:

Ja, ich warte auch nur darauf, bis Apple eine AI rausbringt, weil, wenn sie dann eine, sie sehen, okay, da ist eine riesen Nachfrage, und es ist ja auch eine wahnsinnig tolle Technologie. Und das ist eigentlich wieder genau so eine Gelegenheit für Apple, um dann aus dem Nichts mit einem Produkt zu kommen, was wieder den ganzen Markt auf einmal auf den Kopf stellt. Und dann, wenn ich mal mit meiner Produktjourney noch weitermachen soll ich habe dann die Out-of-Stock-Phase natürlich genutzt, um weitere Produkte zu recherchieren, hatte dann das Glück noch, dass ein weiteres potenzielles Produkt direkt bei meinem bestehenden Hersteller im Angebot schon war.

Marcus Mokros:

War es in der gleichen Nische?

Sebastian:

auch Nein. Nein, es ist der Hersteller, der hat sich spezialisiert auf Bilderrahmen und Zubehör dazu. Man könnte jetzt sagen, es ist in der gleichen. Nee, es ist eigentlich nicht in der gleichen Nische. Es ist aber ein Produkt, was in der Nische mit verbaut ist. Der Anwendungsfall ist eigentlich ein ganz anderer. Ich kann es auch gerne mitteilen, weil es sind Plexiglasscheiben, einfach Scheiben aus Plexiglas, ein Zehner-Set in verschiedenen Größen. Und der Anwendungsfall war damals, dass da entweder Kinder drauf gerne mit so Acrylstiften gemalt haben oder Modellbauer ganz spezieller Anwendungsfall, der mir dann auch erst im Laufe der Zeit über die Bewertungen eigentlich bewusst wurde Modellbauer, die ganz gerne für ihre Modellbauten eigene Vitrinen bauen, holen sich diese Plexiglasplatten. Aber auch Tierhalter, die Terrarien selber bauen, holen sich Plexiglasplatten. Oder aber auch jetzt kommen wir wieder zurück zu dieser Nische Wenn den Bilderrahmen runterfällt, dann ist ja der klassische Bilderrahmen mit Glas. Das Glas ist kaputt, dann kannst du den Rahmen meistens in die Tonne kloppen, auch für dich als Familienvater vielleicht interessant. Glasscherben sind nicht unbedingt was, womit man seine Kinder spielen lassen möchte. Wenn so ein Plexiglasrahmen runterfällt, also wo nur das Glas aus Plexiglas, da passiert gar nichts, Da springt höchstens das Plexiglas.

Sebastian:

Aber mehr passiert nicht, und das sind so die verschiedenen Anwendungsfälle. Und weil mein Hersteller halt eigentlich ein Hersteller für Bilderrahmen ist und unter anderem auch Maschinen produziert, die Bilderrahmen wiederum herstellen können, hatte der auch diese Plexiglasscheiben im Angebot, und ich habe gesehen, dass es einfach eine hohe Nachfrage nach nur diesen Plexiglasscheiben gab. Dann habe ich die da auch direkt mit besorgt, und das Produkt habe ich im September 2020 gefunden und im Dezember 2020 noch ein weiteres Produkt. Das war dann auch der Punkt, wo ich wusste, ich muss hier mehr Zeit und auch mehr Geld investieren, weil es funktioniert einfach wahnsinnig gut. Und dann war eben die Frage okay, wie komme ich an neues Geld?

Marcus Mokros:

weil alles, was ich an Geld hatte, muss sich ja ständig in Das wäre ja gerade meine nächste Frage gewesen, wo es jetzt so Schlag auf Schlag geht Wo kommt das Kapital plötzlich her?

Sebastian:

Ich muss ja alles in die Nachbestellung von meinem bestehenden Befestigungsset hier investieren, weil ich habe wirklich viermal die Bestellmenge verdoppelt und ich war trotzdem immer wieder out of stock, weil es immer nicht gereicht hat. Ich hatte auch dann nichts mehr auf der Seite. Das waren so die ersten. Ich glaube insgesamt 8.000, 9.000 Euro, die ich mir da so als Lehrer angespart hatte, und habe die da komplett investiert und es dauert ja auch eine Zeit lang, bis sich die Ware treten, bis man das Ganze dann ausgezahlt bekommt. Ja, und dann bin ich mit diesen beiden neuen Produktideen fertig ausgearbeitet. Kalkulation wie viel kommt am Ende rum, wie viel Prozent ist Marge, wie viel ROI? bin ich zu meiner lieben Mama und hab gesagt Mama, schau mal her. Ich hab jetzt hier in den letzten paar Monaten folgendes Modell entdeckt Amazon FBA. Es funktioniert wahnsinnig gut. Und ich habe hier zwei eigentliche Produkte, mit denen ich das gleiche vorhabe wie mit dem, was jetzt schon so gut funktioniert. Ich brauche 25.000 Euro. Und dann habe ich zu ihr gesagt Mama, guck her, ich zeige dir jetzt alles, und am Ende sagst du bitte ja oder nein, und ich sage dir aber gleich, wenn ich das Geld nicht von dir bekomme, dann gehe ich zur Bank und hole es mir da. Aber ich muss es einfach tun. Und meine Mama, die ist ausgebildete Steuerfachgehilfin, hat im Nachgang noch BWL studiert, diplom Betriebswirtin, und hat dann nebenbei eigentlich, weil ich eines von drei Kindern bin, dann nebenbei eigentlich, weil ich eines von drei Kindern bin zu Hause im häuslichen Büro nur ein bisschen Buchhaltung für ein paar örtliche Firmen und Freunde Steuererklärungen gemacht, hat tatsächlich auch im ersten Jahr meine Steuer übernommen, aber es war ja dann doch, weil die Bestellungen dann relativ steil nach oben, also die Anzahl der Bestellungen ging relativ steil nach oben, und dann haben wir das ein Jahr gemacht. Aber dann wurde es zu anspruchsvoll für sie. Die hatte ja gar keinen Background in dem ganzen Themenbereich. Dann hat meine Mama kurz gesagt ja, okay, gut, hier sind 25.000 Euro. Dann habe ich die investiert, sie hat sie mir zinsfrei gegeben.

Sebastian:

Ich habe sie aber nach, glaube ich, einem dreiviertelten Jahr mit sogar vierprozentiger Verzinsung wieder zurückgezahlt, als Dankeschön Auch hier nochmal danke, liebe Mama, ich liebe dich. Und ja, dann konnte ich diese beiden Produkte launchen oder beziehungsweise erstmal bestellen und bin dann ähnlich, genauso wieder vorgegangen wie bei dem ersten Produkt, habe einfach alles wieder wiederholt. Die Kriterien waren die gleichen, es waren schlechte Bilder, teilweise waren die Bewertungen von den Produkten sogar nochmal schlechter, was den Einstieg nochmal leichter gemacht hat. Und ja, dann bin ich den Weg einfach noch zweimal gegangen, und es hat super funktioniert. Und dann hatte ich im das ist auch eine beeindruckende Zahl, wenn ich hier auf meinen Spickzettel gucke ich hatte im Jahr 2020 in der Summe nur mit einem Produkt 64.000 Euro Umsatz. Das waren diese Erstbestellung und eine Nachbestellung. Und dann im Jahr 2021 ein Umsatzwachstum von 855% auf 494.000 Euro Umsatz. Wow, ja, genau Das hat gut funktioniert. War dann auch dem geschuldet, dass ich neben den neuen Produkten auch bei den bestehenden Befestigungssets weitere Varianten auf den Markt gebracht habe, also weitere Größenvarianten, setgrößenvarianten, aber auch kleinere, nicht 6×8, sondern 4×4 große, 10×20 große. Wie bist du?

Marcus Mokros:

darauf gekommen, welche Variantengrößen noch ziehen können.

Sebastian:

Das war ein Experiment, das war einfach ein Experiment. Ich habe gesehen, dass mein Hersteller diese Aufhänger auch zu Tausenden aus einer Stanzmaschine noch raushaut. Auf WeChat kannst ja auch deinen Status posten, und der hat immer so einen Rundgang durch die Fabrik. Und da ist mir durch Zufall tatsächlich aufgefallen, hier, da steht eine Maschine, das ist eigentlich das gleiche Produkt, nur in kleiner, und das ploppt hier im Sekundentakt raus. Versuchen wir doch einfach mal, was kostet das Ding denn? Und dann habe ich da einfach mal versucht, ob der Markt das annimmt. Und es hat gut funktioniert, ist mittlerweile halt leider auch schon vielfach kopiert. Also die ursprünglichen Zahlen, die erreicht das Produkt leider nicht mehr. Ich habe in meine erste Kalkulation heute nochmal reingeguckt.

Das Produkt hatte einen Return of Invest von 184% und eine Marge mit damals kalkulierten 5% PPC trotzdem noch bei. Ich glaube, 34%. Also das war richtig gut. Ja, die kleine Variante, die lief auch mit Small Light, da konnte ich dann PPC drauf schalten, weil niedrigerer Preis für eine Werbeanzeige deutlich höhere Klicks generiert als jetzt das 6er Set mit einem höheren Preis. Das heißt, die 2er Variante, die lief eigentlich relativ moderat.

Sebastian:

Die hatte, glaube ich, so ein Return of Invest von 80 und eine Marge von 15, aber hat natürlich die Klicks generiert, die Leute aufs Listing gebracht, und dann haben die einmal das 6er Set gekauft Jetzt mittlerweile habe ich ein 2er, 4 haben die einmal das 6er Set gekauft. Jetzt, mittlerweile habe ich ein 2er, 4er, 6er, 8er, 10er und 20er Set Und habe da dann natürlich auch Cross-Selling-mäßig Werbung für die anderen Sets noch gemacht Und habe dann noch zusätzlich in dieser Nische Befestigungssets, noch so klassische andere kleinere Sets rausgebracht, ohne Verklebung, sondern einfach nur mit Schrauben und Nägeln, wo ich aber im Vorfeld schon wusste, da ist jetzt nicht groß was zu holen. Aber ich möchte, wenn der Kunde jetzt mehrere Produkte in der Nische angezeigt bekommt, unter anderem auch meine, dann möchte ich dem Kunden suggerieren, dass hier meine Brand so einen gewissen Expertenstatus hat. Was heißt nicht nur suggerieren, sondern war ja auch so. Also die besten Produkte, die gibt’s oder gab’s und gibt’s bei mir damals in der Nischung.

Sebastian:

So lief das Ganze bis 2021 und 2022 hat sich dann einmal meine Welt auf den Kopf gestellt, und meine absolut hinreißende und liebevolle Tochter Emilia ist auf die Welt gekommen und hat allerdings, wie ich eben schon gesagt habe, einmal mein Sellerleben und Lehrerleben auf den Kopf gestellt. Aber das weißt du als zweifacher Familienvater wahrscheinlich auch wie das Ganze so ist Richtig, hat das Ganze wirklich nochmal eine Wendung genommen, weil wir wohnen ohne Großeltern, 260 Kilometer entfernt von zu Hause, und da erfordert so ein Kind dann natürlich 100% Eigeneinsatz.

Marcus Mokros:

Heißt es dann all hands on deck, 24 Stunden am Tag.

Sebastian:

Genau, genau, ja, also, die Emilia kam im Januar auf die Welt, und das ganze Jahr 2022 habe ich dann eigentlich Amazon nur noch verwaltet und habe kein neues Wachstum mehr generiert, weil das erste Jahr wirklich so anstrengend war, dass ich da wirklich eigentlich nur noch Nachbestellungen ausgelöst habe und keine neuen Produkte mehr entwickelt habe. Das war auch eine Bitte von meiner Frau, weil das Thema hat mich natürlich brennend interessiert, und man darf ja auch nicht vergessen, ich war zu der Zeit auch noch Vollzeit Lehrkraft nebenbei und habe dann die Stunden, die ich frei hatte das waren meistens die Abendstunden habe ich dann für das Amazon-Business investiert. Also, es war meistens immer, dass das irgendwann um neun, acht, neun Uhr abends bis um zwölf dann oder so was passiert ist, oder frühs. Ich war vorher vor der Geburt von meiner Tochter Frühaufsteher, bin häufig um fünf Uhr morgens aufgestanden und habe da meine Morgenroutine durchgezogen und habe mich dann im Anschluss noch eine Stunde nochmal an den Schreibtisch gesetzt, einfach auch, um den zeitlichen Vorsprung zu haben, um mit den Supplieren in China gut zu kommunizieren. Und als allerdings dann die Media auf die Welt kamen, dann stehst du mit einem Neugeborenen nicht freiwillig um 5 Uhr morgens auf, da ist Schlaf dann auf einmal ein ganz anderes Gut und viel höher gewichtet, und dann hat sich da wirklich alles auf den Kopf gestellt, und ich habe einfach nur noch nachbestellt, was dann ich kann die Zahlen gleich mal folgen lassen was dann 2022 zu einem Umsatz von trotzdem 627.000 Euro geführt hat. Ich habe dann versucht, mich so frei wie möglich trotzdem zu machen, und habe als erstes PPC an einen Freelancer abgegeben. Mein PPC-Management.

Sebastian:

Das hat nochmal viel Zeit freigeschaufelt, weil es sich dann doch ja schon ich glaube, vier oder fünf Produkte haben sich da schon angesammelt mit vielen verschiedenen SKUs, und die selbst zu managen, da die PPC-Optimierung selber zu machen, das ist einfach zeitraubend, und ich bin auch so ein Mensch, das macht mir keinen Spaß. Ich konzentriere mich lieber auf die Sachen, die Spaß machen, und da war PPC auf keinen Fall dabei, und dann habe ich das so früh wie möglich abgegeben. Und ein weiterer Vorteil weil ich versuche auch immer im All um den Vorteil zu sehen war, dass ich dann auch noch versucht habe, mich mit Tools zu automatisieren, und habe dann neben der Software GetMyInvoices, was ja sämtliche eingehende Rechnungen schon mal automatisch erkennt und abheftet und an den Steuerberater überträgt, auch noch Venture One Grüße gehen an den Kevin raus ganz, ganz tolles Tool eingeführt, was dann eigentlich die komplette Lagerbestandsplanung und Einsendung zu Amazon sehr, sehr, sehr stark erleichtert, kann ich jedem nur empfehlen. Das Tool Genau das waren so die Vorteile, die man jetzt aus dieser trotzdem relativ hohen Belastung durch das Elterndasein, aber in Bezug auf das Amazon-Business, die ich da für mich ziehen konnte.

Marcus Mokros:

Ja, und so. Dein großes Ziel ist ja, komplett in die Selbstständigkeit zu gehen. Was sind eigentlich so die Gründe, was die Motivation dafür?

Sebastian:

Das ist auch eine gute Frage. Also, ich glaube, da braucht man auch gar nicht groß um den heißen Ball rumreden. Finanziell ist es natürlich attraktiv, weil ich den finanziellen Hebel in dieser Geschäftsart deutlich größer sehe als in meinem eigentlichen Beruf als Lehrers. Und das zweite ist einfach die Freiheit, die Selbstbestimmtheit. Guck, ich bin jetzt hier bei dir auf Gran Canaria, bin aber heute Morgen trotzdem um 5.30 Uhr schon aufgestanden und habe zwei Stunden für mein Amazon-Business gearbeitet, hatte gestern in der Mittagspause, während meine kleine Tochter geschlafen hat, mich gemütlich auf den Balkon rausgesetzt habe mit meinem zweiten Mitarbeiter, dem lieben Christoph Grüße gehen raus an dich, christoph Noch einen Call gemacht, und wir haben die Woche besprochen. Und ich finde es einfach herrlich, selbstbestimmt zu arbeiten. Und das Amazon-Modell ist einfach in der Hinsicht ideal geeignet, weil es einfach so wahnsinnig gut skalierbar ist. Also, du hast ja pro neuen Produkt immer einen relativ hohen initialen Zeitinvest, aber der geht dann, sobald der Launch durch ist und das Produkt ein Ranking eingenommen hat und profitabel wird, ja drastisch nach unten, und dann kann man sich einfach aufs nächste Produkt stürzen.

Marcus Mokros:

Und du bist noch eigentlich noch hauptberuflich in deinem alten Job, aber du hast schon Mitarbeiter. Wie ist es dazu gekommen?

Sebastian:

Also hauptberuflich nicht mehr. Ich habe letztes Jahr auf drei Tage Teilzeit reduziert und dieses Jahr auf zwei, einfach auch. Also das hat den Hintergrund, dass meine Frau relativ bald schon wieder selber arbeiten wollte. Die ist ja wie ich anfangs erwähnt hatte, auch Lehrerin, und sie liebt ihren Beruf, macht es auch hervorragend. Sie ist wirklich eine ganz, ganz tolle Lehrerin, und wir teilen uns die Arbeitswoche sozusagen auf, sodass immer jemand für Emilia im Bedarfsfall da ist. Sie geht mittlerweile in den Kindergarten, aber du kennst es ja selber Kinder sind häufig krank, ich weiß, nicht, ob es auf Gran Canaria.

Marcus Mokros:

genauso ist Es ist hier genauso Zweimal im Monat ein neuer Virus, der nach Hause kommt. Dann geht es reihum.

Sebastian:

Also jeder frisch gewordene Papa, freu dich auf die erste Mittelohrentzündung auf den ersten Krupphusten und was es sonst noch alles gibt. Und da kann man sich halt leider nicht drauf verlassen, dass der Kindergarten dann immer immer da ist, und wenn halt keine Oma, keine Opa oder sonstige Verwandtschaft da ist, die dann im Notfall einspringen kann, dann muss man selber zu Hause bleiben, und in der Schule ist es halt so, dass die Arbeit bleibt da nicht liegen, sondern es muss jemand anders vertreten, und es hat eigentlich da ziemlich viele Nachteile. Und da haben wir von Anfang an gesagt, wir nutzen das Teilzeitmodell und arbeiten beide Teilzeit Drei Tage am Anfang ich, weil meine Schule oder beziehungsweise sagen wir so drei Tage ich, weil meine Frau langsam erst wieder einsteigen wollte. Mit acht Stunden hat sie damals gemacht, und jetzt in diesem Schuljahr haben wir es umgedreht, weil meine Schule ist 42 Kilometer entfernt. Da fahre ich fast 45 Minuten, und die Schule von meiner Frau ist nur 200 Meter entfernt. Die geht eine Minute 20, glaube ich bis zum Lehrerzimmer, und dann ist sie da, und dann macht es einfach zeitlich mehr Sinn, dass wir uns da so geeinigt haben.

Sebastian:

Ja, und zu den Mitarbeitern was ja deine ursprüngliche Frage war kam es so einmal, dass ich eben im Jahr 2022 da geguckt habe, dass ich mir irgendwie zeitfrei schaufle, und dann wollte ich das Zeitraubendste abgeben. Das war für mich damals PPC. Und danach habe ich gemerkt okay, ich habe aber trotzdem jetzt immer noch so wenig Zeit, um ordentlich Wachstum zu generieren in dem Tempo, in dem ich es gerne hätte. Und auch wenn du ein Jahr lang nur nachbestellst und keine neuen Produkte machst, dann sammelt sich ja auch Kapital an, und das Kapital soll arbeiten. Das bringt mir auf dem Konto nichts. Ich wollte es auch nicht ausgeben, sondern ich bin da eher so von der Mentalität, dass ich möglichst schnell und viel Wachstum generieren möchte und in der Hinsicht alles wieder reinvestieren möchte. Was ich als Tipp übrigens an alle Anfänger mitgeben könnte reinvestiert so lang wie möglich alles, was möglich ist. Damit kann man einfach super, super schnell wachsen. Ja, und dann den zweiten Mitarbeiter. Das war ein Gespräch, das ich geführt habe mit dem lieben Roland Watt, der ja auch mittlerweile, glaube ich, ein Begriff in der Amazon-Szene ist. Den habe ich auf einem Meetup kennengelernt, und der hat mir den Tipp gegeben Mensch, such dir doch jemanden für Sourcing und Supply Chain und beteilige den prozentual am. Gewinn. Und dann war das. Also es muss irgendwie ein Schicksals gewesen sein. Am nächsten Tag nach unserem Gespräch war ich in einer von, ich glaube, drei Facebook-Gruppen zum Thema FBA, in denen ich bin, gucke ich rein, und dann sehe ich einen Post von meinem jetzigen ganz, ganz tollen Mitarbeiter, christoph, der gepostet hat, er ist spezialisiert auf Sourcing und Supply Chain Management, ist Freelancer und hätte noch Kapazitäten. Dann habe ich den angeschrieben, habe gesagt hey du, ich bin auf der Suche nach Mitarbeitern. Wie sieht es denn aus? wollen wir uns mal kurz schließen? Dann haben wir einen Call gemacht, und es hat dann auch gleich gut gematcht.

Sebastian:

Der Christoph ist auch einmal den kompletten Produktprozess durch, und es hat dann leider nicht funktioniert bei ihm. Und dann hat er sich gedacht okay, ich mache jetzt mal auf Freelancer-Basis im Angestellten-Dasein für verschiedene Kunden diesen Bereich Supply Chain Management und habe ihm dann angeboten, dass er eine prozentuale Gewinnbeteiligung an Produkten, die wir gemeinsam entwickeln, machen. Und das Ganze hat super funktioniert. Es ist jetzt so strukturiert, dass wir einmal die Woche einen wöchentlichen Call haben, wenn was ist, dann schreiben wir natürlich auch über WhatsApp, wenn was brennt. Aber einmal die Woche haben wir einen Call, und er geht in der Zeit auf Produktsuche und guckt einfach so, was er gefunden hat. Er wendet auch verschiedene Strategien an, unter anderem auch die Blackbox von Helium 10. Ich bin aber auch immer mal wieder, wenn ich halt Zeit habe, auf der Produktsuche und dann, nachdem wir alle unsere normalen Themen so durchgegangen sind, der Christoph, der kümmert sich um die Supply Chain von den bestehenden Produkten. Also er hat Venture One einmal komplett in der Hand, sendet quasi die Produkte vom Lager an Amazon nach. Da muss ich mich nicht mehr drum kümmern. Es ist kein großer zeitlicher Invest, aber einfach, um das gedanklich aussortieren zu können, ist schon sehr, sehr, sehr, sehr viel wert. Also einfach eine Sorge weniger, um die man sich kümmern muss. Dann kümmert er sich darum, dass wir rechtzeitig Nachbestellungen auslösen, er erstellt die PO-Agreements, er organisiert die Quality-Inspection. Also er ist mir wirklich eine sehr, sehr große Hilfe, und ich bin ihm wahnsinnig dankbar dafür. Und ja, genau so funktioniert das eigentlich ziemlich gut. Und wenn wir so unsere Standardthemen durchhaben, dann besprechen wir neue Produkte, die er gefunden hat, die ich gefunden habe, gehen in die Nischen rein, wägen ab Vor oder Nachteile, und dann ist es im Endeffekt so ein Dialog auf Augenhöhe, und wir entscheiden gemeinsam, ob wir jetzt bei dem Produkt in die nächste Stufe gehen, also das heißt, hersteller auf Alibaba anschreiben und schauen, welche Einkaufspreise gibt es oder gibt es Zertifikate, gibt es Patente? Also einfach so die erste Hürde, potenzielles Produkt ist gefunden, und jetzt geht es weiter in den nächsten Schritt.

Marcus Mokros:

Ja, und um noch hier dein Ziel abzuschließen, voll geht es weiter in den nächsten Schritt. Und um noch hier dein Ziel abzuschließen, vollständig in die Selbstständigkeit zu kommen, hast du dir da einen gewissen Umsatz Gewinn gesteckt oder einfach einen Zeitraum, wo du sagst so viele Jahre warte ich mindestens ab? Was ist dein?

Sebastian:

Also, ich habe jetzt einen Meilenstein mit dem Abschluss vom Jahr 2023 erreicht. Ich habe eine Million Euro und 49.000 Euro Umsatz gemacht. Glückwunsch, Vielen Dank. Das war so ein großer Meilenstein auf der Bucketlist, dass ich mal eine Million Jahres Umsatz machen wollte. Und ja, ich habe mit dem Christoph zusammen natürlich Ziele für 2024 vereinbart. Da ist eigentlich mindestens noch mal zu verdoppeln, aber es darf natürlich auch gerne mehr sein, Und ich werde weiterhin so den Kurs fahren, dass ich Gewinne nahezu vollständig reinvestieren werde, um weiterhin zu wachsen. Natürlich kann man sich jetzt mal, wenn man so einen Schneeball aufgebaut hat, der mal klein begonnen hat, aber durch das viele Reinvestieren jetzt immer größer geworden ist, kann man sich mal was rausnehmen, wie so den Urlaub hier zum Beispiel, oder mal ein teures Fahrrad, was ich mir gekauft habe. Aber um jetzt auf deine ursprüngliche Frage zurückzukommen also 2 Millionen für 2024 und the sky is the limit. Also, da geht es mir eigentlich eher darum, mit bestehenden Produkten beziehungsweise mit Produkten, die wir jetzt schon auf dem Weg sind, einfach so viel wie möglich zu machen. Und jetzt ist aber auch so eine Phase, jetzt sind wir an so einem Status, einfach so viel wie möglich zu machen. Und jetzt ist aber auch so eine Phase, jetzt sind wir an so einem Status, in so einem Level. Jetzt können wir schon in Nischen einsteigen, die deutlich größer sind und einen deutlich größeren Hebel mit sich bringen.

Sebastian:

Das war auch ein Grund 2022, als ich da nichts gemacht habe, außer nachbestellt habe. Da hat sich relativ viel Kapital angesammelt. Da bin ich in eine Nische rein, die schon bei der Erstbestellung nur Warenwert 30.000 Euro erfordert hat, Und dann kommen noch zusätzliche Kosten für Bilder, für den Launch, für Bewertungen und so weiter alles hinzu. Und jetzt, wenn du natürlich so ein Rad am Laufen hast, jetzt hast du auch ganz andere Hebel, die du ansetzen kannst und kannst in viel, viel größere Nischen einsteigen. Und deswegen ja, zwei Millionen mindestens, gerne aber auch vier, sechs, acht oder zehn.

Marcus Mokros:

Und das endgültige Datum hast du ja auch schon gesetzt, wo du deinen Job komplett an den Nagel hängst.

Sebastian:

Das ist richtig, ich gehe zum 31.07. In familienpolitische Beurlaubung. Ah, ist ja gar nicht mehr so lang Richtig, ich mache das Schuljahr hier noch zu Ende und werde mich dann ein Jahr lang familienpolitisch beurlauben lassen, um natürlich nochmal viel, viel mehr Zeit mit meiner Tochter zu verbringen. Meine Frau geht nämlich dann wieder mehr arbeiten, und es ist ja leider nach wie vor so, dass wir familiär da auf uns gestellt sind. Und ich gucke aber auch, dass ich in der Zeit jetzt nicht unbedingt mehr arbeiten möchte, also mehr für mein Nebengewerbe, für mein Amazon-Business. Ich gucke, dass ich anders arbeiten möchte. Ich gucke, dass ich in der Zeit jetzt noch mehr Prozesse aufsetze, mitarbeiter noch finde, die ich auf diese Prozesse draufsetzen kann, und mich dann in der Zeit, die ich habe, eher um strategische Sachen zu kümmern. Das Ganze hat jetzt schon Ausmaße. also was heißt Ausmaße? aber ich habe ja als Einzelunternehmer gegründet und gestartet und habe jetzt in diesem Jahr als Herausforderung vor mir die Umfirmierung in die GmbH. die neue GmbH ist schon gegründet, eine Holding GmbH sitzt auch schon drüber. aber ich weiß nicht, ob du den Prozess schon mal durchgemacht hast oder kennst Alleine schon, die Umstellung des Amazon-Accounts ist eine Operation am offenen Herzen. Dann sind noch so Themen dabei wie du musst für dann die neue GmbH noch eine neue Umsatzsteuer-ID in Polen und in Tschechien für die Lagerung in den Logistikzentren dort holen. Mit der Holding drüber ist es, glaube ich, nochmal bei Amazon nochmal eine andere Sache. Die wollen dann nochmal ein paar mehr Dokumente, und das Risiko ist höher, dass der Account nochmal länger gesperrt ist, bis alles wieder freigeschalten ist. Dann Steuern, steuerliche Gestaltung, aber auch dann, was für mich ja der größte Wachstumshebel überhaupt ist, neue Produkte, und dann aber auch kann man weiterdenken Erschließung von neuen Marktplätzen, weil momentan bin ich nur in Deutschland unterwegs.

Marcus Mokros:

Schön, noch viel Potenzial.

Sebastian:

Da ist auf jeden Fall noch viel Potenzial da, und da erhoffe ich mir natürlich jetzt dann ab dem Zeitpunkt, wenn ich am 31.07. Dann den Schuldienst niederlegen werde, erstmal für ein Jahr nur, dass sich das dann auch natürlich nochmal deutlich positiver entwickelt.

Marcus Mokros:

Schön, cool. Das hört sich auch so an, als ob es sehr spannend wird, mal in einem Jahr dich wieder hier einzuladen und zu erzählen. Ich denke mal der Tag, wo du dann tatsächlich weißt okay, heute ist mein letzter Arbeitstag, jetzt bin ich 100% selbstständig. Da würde es sich auch nochmal anders anfühlen.

Sebastian:

Natürlich mit einem zweischneidigen Schwert. Ich bin ja trotzdem gerne Lehrer, und ich gehe auch gerne in die Schule. Aber ich sehe aber auch eben den größeren Hebel, den ich zeitlich investieren kann, für mich persönlich in meinem eigenen Business. Da ist die Zeit einfach deutlich besser investiert, also wenn man es von einer finanziellen Perspektive her betrachtet, als wenn ich die Zeit in der Schule verbringen würde.

Marcus Mokros:

Wir sind jetzt auch schon, glaube ich, seit einer guten Stunde dran. Ich würde sagen, wir schließen das Ganze auch mal ab. Vielleicht hast du noch so einen Tipp, den du an andere Händler rausgeben kannst, irgendeine Erkenntnis, wo du sagst wow, das hat mich jetzt weitergebracht, das zu wissen 8 Tipps, aber ich werde sie kurz und bündig raushauen.

Sebastian:

Mein erster Tipp ist fokussiertes Arbeiten. Wir leben im Zeitalter der Ablenkung. Hier bimmelt ein Handy, da kommt eine E-Mail rein, da kommt eine Ad da ist ein spannendes YouTube-Video. Es gibt echt gute Möglichkeiten, fokussiert zu arbeiten. Handy würde ich sowieso in Flugmodus oder in irgendeine Schublade rein oder so. Ich benutze als Tipp von mir die Pomodorino-Taktik. Ich habe so einen kleinen Würfel nee, pomodoro-taktik, entschuldigung, pomodoro-taktik, ich habe so einen kleinen Würfel, da drücke ich auf den Knopf, dann läuft ein 25 Minuten Timer runter, und nach 25 Minuten sind 5 Minuten Pause, und in diesen 25 Minuten arbeite ich wirklich konzentriert an einer Aufgabe. Wenn die jetzt nach 25 Minuten noch nicht ganz rum ist, dann hänge ich da auch nochmal was dran. Aber in den 5 Minuten, die dann folgen, dann nehme ich mir eine bewusste Pause, wo ich dann bewusst mich der Ablenkung hingebe. Aber nach dem Ablauf dieser 5 Minuten läuft wieder die Uhr, und es ist ein ganz anderes Arbeiten. Wenn ich mich nur hinsetze und nicht auf den Knopf drücke, dann ist es wirklich so, wie wenn jetzt keiner aufpasst. Ich fühle mich da wirklich beobachtet, wenn der Timer läuft, wie wenn irgendwie hier ein strenger Lehrer hinter mir steht und mir auf die Finger klopft. Das wäre eine Sache. Fokussiertes Arbeiten, dann Der Fokus auf die Basics. Also ich würde bei einem Amazon-Produkt immer die Basics erstmal ins Auge nehmen. Das heißt, das Produkt ist das A und O, das Produkt muss passen, es darf kein einfach 0815 MeToo-Produkt sein. Es sollte schon ausgearbeitete USPs haben, die einen deutlich vom Markt abheben. Und dann natürlich eine saubere Keyword-Recherche, die Keywords sauber platzieren, ein top optimiertes Listing und vor allem das ist gleich der nächste Punkt nicht bei den Bildern sparen, nicht den Fehler, den ich gemacht habe 380 Euro für Produktbilder ausgeben. Die Bilder sind das Einzige, was der Kunde letztendlich von dem Produkt sehen kann, vielleicht noch ein Video dazu, aber da sollte wirklich nicht gespart werden, weil Bilder sind im Endeffekt das, was die Conversion beeinflusst, und da sollte nicht gespart werden. Das ist auch eine Sache, die man nicht vergessen darf. Gute Bilder bringen eine gute Conversion, und eine gute Conversion spart einiges an PPC-Ausgaben. Wenn ich einfach weniger für einen Klick bezahlen muss oder mehr Sales generiere mit der gleichen Anzahl von Klicks, dann hole ich mir da auch schon wieder einiges zurück. Dann nächster Tipp ist so lange wie möglich alles reinvestieren, nicht von heute auf morgen den Hauptjob kündigen und sich denken, ich bin jetzt Volltime Amazon-Seller. Das klappt nicht, weil du brauchst eigentlich mindestens ein Jahr, um zu reinvestieren und dir dann mal einen kleinen Betrag rauszunehmen.

Sebastian:

Nächster Punkt, der dann ein bisschen gegensätzlich ist ich würde viel früher mit Fremdkapital arbeiten. Ich habe mir bis jetzt nur diese 25.000 von meiner Mutter geholt. Ich würde jetzt mit meinem jetzigen Erfahrungsstand wenn ich jetzt nochmal von vorne anfangen könnte, dann würde ich natürlich direkt mir Fremdkapital holen und würde nicht alles reinvestieren ich natürlich direkt mir Fremdkapital holen und würde nicht alles reinvestieren, sondern würde mit dem Fremdkapital arbeiten. Aber nur, weil ich jetzt schon weiß, wie es funktioniert Einem Anfänger würde ich das nie raten Dann 80-20 Pareto anwenden in allen möglichen Bereichen, wo es irgendwie geht. Perfektionismus ist der Tod der Produktivität, und deswegen, wenn man richtig Geschwindigkeit aufbauen möchte, richtig Momentum, dann ist 80-20 wirklich das Mittel der Wahl, weil du kriegst halt 80% der Ergebnisse mit 20% des Aufwandes, und die restlichen 20% kosten dich dann wiederum 80% Genau. Und dann habe ich für mich jetzt Amazon Global Logistics entdeckt. Das wäre auch noch ein kleiner Hack, denn das war anfangs ein Programm, was ziemlich verteufelt wurde. Es gab ja wahnsinnig viele Horrorszenarien von Leuten, die zwei, drei Monate auf Ware, die irgendwo im Hafen beim Zoll festgesessen ist, gewartet haben. Das hat sich mittlerweile stabilisiert, und es funktioniert eigentlich ziemlich zuverlässig. Ich habe jetzt sechs oder sieben AGL-Importe gemacht, und die sind alle plus minus fünf Tage, würde ich jetzt mal sagen, vom prognostizierten Ankunftsdatum jetzt eingetroffen und werden dann eben direkt ins Logistikzentrum eingebucht. Muss man halt dann selber gucken, dass man entweder die Bestellmenge niedrig hält, weil keiner will ja drei Monate Ware bei Amazon liegen haben. Da fressen dich die Logistikgebühren auf. Aber gerade für Produkte, die entweder sehr, sehr schwer sind oder sehr, sehr groß sind, wo nur wenig Produkte in einen Masterkarton reinpassen, ist das wirklich was, wo man richtig gut Marge einsparen kann. Als letztes vielleicht das geht jetzt sogar noch ein bisschen ins Detail wer ein Produkt neu launchen möchte, der sollte sich unbedingt mal umhören und gucken, was Wine-Stacking ist, denn damit kann man beim Launch auch so richtig den Turbo einschalten.

Marcus Mokros:

Willst du da ein paar Stichpunkte zu geben, wenn du das schon ansprichst?

Sebastian:

Das kann ich gerne kurz erklären. Amazon Wine ist ja das Amazon eigene Tool oder die Amazon eigene Methode, um Produktbewertungen zu generieren, kostet 170 Euro für 30 Reviews. Da werden dann die Produkte von Amazon Testern abgerufen, und nach ein, zwei Wochen trudeln dann die ersten Bewertungen ein. Sollte man sich allerdings auch sicher sein, dass das Produkt sehr, sehr gut ist, weil die sind schon kritisch, diese Amazon-Bewerter. Vielleicht dürfen die auch nicht jedem Produkt fünf Sterne geben, und die suchen dann nur irgendwo den Makel, den sie dann auch kritisieren können. Aber die geben in der Regel sehr, sehr detaillierte Bewertungen ab und fügen auch Bilder und Videos bei, und ich kann maximal 30 Bewertungen dadurch generieren. Aber durch die Taktik des Wine-Stackings kann ich im Endeffekt für jedes Produkt unendlich viele Bewertungen generieren, denn ich kann das Produkt einfach in Seller Central kopieren, sodass es ein eigenständiges Child ohne Parent-Struktur ist. Dann muss ich mir von meinem Logistiker oder von meinem Hersteller 30 Einheiten nach Hause schicken lassen, muss dann die SKU oder EAN Etiketten von Amazon neu generieren, muss sie dann neu ausdrucken keine Sorge, es gibt Klebeetiketten für jeden handelsüblichen Drucker auf DIN A4 Format muss sie dann neu ausdrucken und muss den bestehenden Code überkleben, und dann kann ich dieses kopierte Produkt einfach wieder, sobald diese 30 Einheiten, die ich überklebt habe. Sobald ich die dann an die Amazon Logistikzentren wieder eingeschickt habe und die eingelagert sind und der Lagerbestand aktiv ist, kann ich die wieder bei Vine registrieren, kann wieder 30 neue Bewertungen damit generieren und kann dann dieses kopierte Child einfach mit einer Lagerbestandsdatei. Also einfach ist für den Anfänger vielleicht doch ein bisschen schwieriger, weil eine Lagerbestandsdatei muss man sich auch erstmal einarbeiten. Aber es ist möglich, und es erfordert eben nur.

Sebastian:

Ich glaube, du hast auch ein paar YouTube-Videos dazu gemacht, und es geht und dann kann man diese Childs einfach unter das eigentliche Hauptprodukt reinmergen, und dann werden auch die Bewertungen übernommen, und sobald diese 30 Einheiten weg sind, verschwindet auch das Child vom Listing. Also es wird gar nicht mit angezeigt. Allerdings werden die Bewertungen angezeigt, raffiniert, und das ist natürlich super. Da kann ich mir zum Beispiel schon vorab vom Hersteller per Luftracht Einheiten schicken lassen, kann die dann registrieren und kann dann von Null auf nicht so, wie es bei mir damals eigentlich der Fall war, mit zwei bis drei Bewertungen in den Lounge reingehen, sondern kann direkt mit. Das ist ja im Endeffekt unendlich skalierbar. Also ich kann mit 60, 90, 120, 150 und aufwärts Bewertungen da direkt in die Honeymoon-Phase reingehen, in den Launch, und das ist schon nochmal ein richtig großer Hebel.

Marcus Mokros:

Cooler Tipp. Ja, hey schön, dass du so viel mitgebracht hast, so gut vorbereitet warst. Also war wirklich sehr spannend zuzuhören. Auch an alle Zuhörer vielen Dank fürs Zuhören und vergiss nicht, wenn du noch nicht folgst, mach es jetzt. Klick auf Subscribe folgen, wie es in der Podcast-App heißt, und wir hören uns auch wieder in der nächsten Episode. Vielen Dank fürs Zuhören und vielen Dank an Sebastian fürs Teilen.

Sebastian:

Vielen, vielen Dank für die Einladung, hat mir auch sehr, sehr viel Spaß gemacht. Tschüss macht’s gut Leute.

Marcus Mokros:

Ciao, ciao.


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